Der Ministerrat verabschiedete am Mittwoch die neue Finanzspritze für die Forschung (Symbolbild mit Pipette).
Foto: APA/AFP/ANGELA WEISS

Der "Pakt für Forschung, Technologie und Innovation" unterstützt alle drei Jahre Forschung in Österreich. Am Mittwoch verabschiedete der Ministerrat den FTI-Pakt, der den zentralen Forschungsförderagenturen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den Jahren 2024–26 mindestens 5,05 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Das sind rund 31 Prozent mehr als in den Jahren 2021–23 (3,86 Milliarden Euro). Als ein inhaltlicher Schwerpunkte wird die Stärkung des Vertrauens in Demokratie und Wissenschaft genannt – die jüngsten Auswertungen zufolge nicht gerade stark in der österreichischen Bevölkerung verankert sind.

Laut Forschungsfinanzierungsgesetz (Fofinag) muss die Bundesregierung alle drei Jahre einen FTI-Pakt beschließen. Darin werden basierend auf der FTI-Strategie der Bundesregierung die forschungs- und innovationspolitischen Schwerpunkte definiert und das Budget für die wichtigsten Förderagenturen und Forschungseinrichtungen für drei Jahre fixiert.

Drei Ministerien zuständig

Davon erfasst sind unter anderem das Austrian Institute of Technology (AIT), das Institute of Science and Technology Austria (ISTA), die Akademie der Wissenschaften (ÖAW), der Wissenschaftsfonds (FWF) und die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Neu unter den bisher zehn im Fofinag genannten Institutionen ist die Bundesanstalt Geosphere Austria, die mit Jahreswechsel aus der Fusion von Zentralanstalt für Meteorologie und Geologischer Bundesanstalt hervorgeht.

Wieviel vom Kuchen die einzelnen Förderagenturen und Forschungseinrichtungen bekommen, wird im kommenden Jahr bei den Verhandlungen über die jeweiligen Leistungs- beziehungsweise Finanzierungsvereinbarungen fixiert. Zuständig dafür sind die drei mit Forschungsagenden betrauten Ressorts: Von den rund fünf Milliarden Euro entfallen dabei gerundet 2,6 Milliarden auf das Bildungsministerium, 1,8 Milliarden auf das Umwelt- und 700 Millionen auf das Wirtschaftsministerium.

Von Exzellenz bis Vertrauensstärkung

Die im FTI-Pakt genannten Schwerpunktsetzungen und Maßnahmen orientieren sich an den in der FTI-Strategie 2030 definierten übergeordneten Zielen. Konkret werden als ressortübergreifende Schwerpunkte genannt: nachhaltige Transformation der Wirtschaft unterstützen, Vertrauen in Wissenschaft und Demokratie stärken, Exzellenzforschung forcieren, Spitzennachwuchs fördern, Forschung zur Erreichung der Klimaziele vorantreiben, Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen und Technologiesouveränität und -offenheit forcieren.

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) betont in einem der APA übermittelten Statement, dass mit dem zweiten FTI-Pakt und Maßnahmen wie der Weiterführung der Exzellenzinitiative "excellent=austria" oder der Sicherstellung der Förderinitiative Quantum Austria "der Weg zur Erhöhung von Exzellenz und Wirksamkeit konsequent fortgesetzt" werde.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) verwiesen auf die höhere Planungssicherheit durch den FTI-Pakt. Gewessler hob Projekte zur Energie- und Mobilitätswende, Kreislaufwirtschaft und klimaneutralen Städten hervor, Kocher die Unterstützung innovativer Unternehmen, das Vorantreiben von Schlüsselindustrien und die Beteiligung an europäischen FTI-Initiativen. (APA, red, 21.12.2022)