Weihnachtskonzert aus der Mailänder Scala. Christmas in Vienna. Christtagskonzert aus der Kaiservilla. Zauberhafte Weihnacht im Land der "Stillen Nacht". "Dein Song" sucht den Weihnachtshit. Heilige Nacht in Rom. Heiligabend mit Carmen Nebel. Weihnachten im Erzgebirge. Bergweihnachten mit Alexandra Meissnitzer. Mei liabste Weihnachtsweis. Weihnachten mit Joko und Klaas. Weihnachten in den Alpen. Das Adventsfest der 1000 Lichter. Bad Santa I. Bad Santa II. Blendende Weihnachten. Ausgerechnet Weihnachten. Und so weiter.

Weihnachten kann man zurzeit weder auf der Straße, noch im TV entrinnen.
Foto: IMAGO/Sabine Gudath

Es gibt Leute, die fürchten eine Islamisierung Österreichs. Oder Europas. Doch wenn man ins deutschsprachige TV-Programm so vom 21. bis 24. 12. schaut – keine Rede davon. Weihnachten kann man nicht entrinnen. Die Programmplaner bieten uns alles, vom besinnlichen Volksmusikevent in verschneiter Landschaft bis zur amerikanischen B-Movie-Komödie mit Thema Christmas.

In Wirklichkeit ist die Säkularisierung der stärkste Trend. Die Konfessionslosen haben sich in den letzten 20 Jahren auf 22,4 Prozent verdoppelt – in Wien sind es 34 Prozent. Die Muslime machen jetzt 8,3 Prozent aus.

Nur damit das klar ist: Wir sind mit 55 Prozent (4,9 Millionen) immer noch ein dominant katholisches Land – jedoch mit sinkender Tendenz (bis 2046 etwa auf 45 Prozent). Aber im Fernsehen sieht es noch so aus, als wären wir zu 100 Prozent christlich. (Hans Rauscher, 22.12.2022)