"Avatar 2" überfordert die Hardware mancher Kinos.

Foto: 20th Century Studios

Für die einen war es ein unterhaltsamer Film, für die anderen nur ein etwas zu lang geratenes Technik-Demo. Unbestritten ist aber, dass Regisseur James Cameron mit dem ersten "Avatar"-Teil im Jahr 2009 optisch beeindruckende Welten geschaffen hat – und auch, dass das bei den Kinogehern sehr gut ankommt. "Avatar" ist bis dato der Film mit dem höchsten erzielten Einspielergebnis.

Insofern ist es eigentlich schon fast verwunderlich, dass es bis zur Veröffentlichung eines zweiten Teils so lang gedauert hat. Nun ist es aber so weit, "Avatar 2" ist vor wenigen Tagen angelaufen. Fast zur Gänze computergeneriert, setzt Cameron auch dieses Mal wieder auf technische Innovationen. Eine davon hat nun aber unerfreuliche Nebeneffekte.

Crash, Boom, Bang

Der zweite "Avatar"-Teil bringt manche Kinoprojektoren zum Absturz, berichtet Bloomberg. Davon betroffen scheinen derzeit vor allem Kinos in Japan zu sein. Ausgerechnet am wichtigen Startwochenende mussten Vorführungen abgebrochen oder gar ganz abgesagt werden, die Kinogänger erhielten ihr Geld zurück.

Der Grund dafür liegt in einer technischen Entscheidung von Cameron: "Avatar 2" nutzt eine High-Frame-Rate-Technik, er läuft mit 48 statt der gewohnten 24 Bilder pro Sekunde. Ein ungewohnter Wert, mit dem offenbar manche Projektoren nicht zurechtkommen.

Variantenreichtum

Was die Sache noch komplizierter macht: Es gibt mehrere Varianten des Films. In der 3D-Ausführung kommen generell 48 Bilder pro Sekunde zum Einsatz, um Übelkeit bei den Zusehenden zu vermeiden. Bei der 2D-Ausführung kommt die hohe Bildfrequenz hingegen offenbar nur bei schnellen Actionszenen zum Einsatz, um bei langsameren Sequenzen den wenig populären "Seifenoperneffekt" zu vermeiden.

In diesem Fall scheinen sich einige der betroffenen Kinos übrigens irgendwann damit beholfen zu haben, die 48-FPS-Version einfach über einen eigentlich auf 24 FPS ausgelegten Projektor abzuspielen. Das scheint in dem Fall funktioniert zu haben, ratsam ist das allerdings nicht, weil dies zu einem Überhitzen der Geräte führen kann. (red, 22.12.2022)