"Mord unter Misteln" ist der 90. Fall von Batic/Leitmayr.

Foto: ORF/BR/Hendrik Heiden

Als Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) erfährt, was er zu Weihnachten machen soll, ist er noch genervter als Kinder, die ungeduldig aufs Christkind warten. Die Stimmung zwischen ihm und Ivo Batic (Miroslav Nemec) ist ohnehin mies.

Aber Assistent Kalli (Ferdinand Hofer) hat die beiden Grantscherm eingeladen. Er bittet mit Freunden zum Krimidinner. Widerwillig lassen sich Leitmayr und Batic drauf ein und finden sich flugs im Jahr 1922 wieder – und zwar als Inspector Francis Lightmyer und Constable Ivor Partridge.

Die Degradierung passt Batic zwar gar nicht, aber es hilft ja nix: Der Butler ist tot, und im englischen Herrenhaus sind alle der Anwesenden verdächtig. Also müssen die beiden Profis ran, die Erwartungen sind dementsprechend hoch.

Herrliche Sunnyi Melles

Wer hat gemordet? Das nicht ganz vertrauenswürdige Dienstmädchen? Der blasierte Sohn? Der Reverend? Oder gar die Dame des Hauses, Lady Mona Bantam, herrlich in Szene gesetzt von Sunnyi Melles? Apropos Szene: Die wirkt, als hätte Agatha Christie einen Tatort zwischen Downton Abbey und Cluedo samt Musikzimmer und Salon angesiedelt.

Sowohl personell als auch locationmäßig wird in dem opulenten Herrenhaus kein Klischee ausgelassen. Und natürlich hatte der Butler ein Geheimnis.

Die Idee für diesen skurrilen Weihnachts-Tatort ist großartig, die Umsetzung hinkt streckenweise ein wenig nach. Anfangs zieht sich die betuliche Handlung zu sehr, aber was soll’s: Wir sind eben nicht im Jahr 2022.

Und der gute Kalli! Der hatte auch noch einen höheren Plan. Es ist nämlich gleichzeitig der 90. Fall von Batic/Leitmayr. Am Schluss ist alles gut, schöne Bescherung. (Birgit Baumann, 24.12.2022)