Die Münchner Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr lassen ich zu einem Krimidinner im Kreise der Kollegen überreden und finden sich als Constable Partridge und Chief Inspector Lightmyer in einem Mordfall im England der 1920er Jahre wieder. Soviel steht fest: Der Butler kann diesmal nicht der Mörder gewesen sein, er liegt tot unter Christbaum.

Wie sehen Sie den "Tatort: Mord unter Misteln"? Soviel lässt sich schon sagen: Wenn Sie ihn in ORF 2 sehen wollen, dann müssen Sie sich bis nach dem "Traumschiff" gedulden, in der ARD gibt es ihn wie gewohnt um 20.15 Uhr.

"Gemütlich, aber nicht spannend"

"Der Tatort hat schlimmere Weihnachtsepisoden überstanden", seufzt Holger Gertz in der "Süddeutschen": "Diesmal ist es solide, Regisseur Jobst Oetzmann und Autor Robert Löhr bieten mit "Mord unter Misteln" einen Familienfilm an, von dessen Ausstattung die Protagonisten selbst erstaunt sind. Sagt Batic, also Partridge: "Hier sieht's aus wie bei Rosamunde Pilcher." Aus der Krimi-Kategorie fällt das Stück raus, weil ein Krimi irgendwie dann doch spannend zu sein hat, "Mord unter Misteln" ist es nicht. Dafür aber gemütlich. Man macht sich gern noch einen Tee."

Im Bild: Die Münchner Ermittler als Constable Partridge und Chief Inspector Lightmyer mit Christoph Mory als ermordeter Butler Arthur Rogers.

Rosamunde Pilcher? Kenn ich nicht

Daniel Wirsching erfreut sich in der "Augsburger Allgemeinen" an Dialogen: "Großartig Batic: 'Kommissare, die Krimi spielen! Als ob Banker in ihrer Freizeit Monopoly spielen!' Großartiger noch dieser Ermittler-Mini-Dialog: 'Hier sieht’s ja aus wie bei Rosamunde Pilcher!' – 'Kenn ich nicht.'"

Im Bild: Sunnyi Melles als Lady Mona Bantam.

ORF/BR/Hendrik Heiden

Kein Klischee ausgelassen

"Sowohl personell als auch locationmäßig wird in dem opulenten Herrenhaus kein Klischee ausgelassen. Und natürlich hatte der Butler ein Geheimnis", schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD: "Die Idee für diesen skurrilen Weihnachts-Tatort ist großartig, die Umsetzung hinkt streckenweise ein wenig nach. Anfangs zieht sich die betuliche Handlung zu sehr, aber was soll’s: Wir sind eben nicht im Jahr 2022." (red, 26.12.2022)

Und wie finden Sie den Tatort: Mord unter Misteln? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung.

ORF/BR/Hendrik Heiden