Der Putin-Vertraute Jewgeni Prigoschin.

Foto: Imago / Mikhail Metzel

Der russische Geschäftsmann, Putin-Vertraute und Chef der Söldnertruppe "Wagner", Jewgeni Prigoschin, hat am Heiligen Abend bei der Beerdigung eines Wagner-Soldaten damit gedroht, die Vermögen von russischen Oligarchen zu beschlagnahmen, weil sich diese bisher geweigert hätten, Putins Krieg gegen die Ukraine angemessen zu unterstützen.

Finanzierung der "Trollfabrik"

Prigoschin selbst darf auch als Oligarch gelten, denn er ist als "Putins Koch" mit Lieferungen an den Kreml reich geworden. Außerdem finanziert er die "Trollfabrik" in St. Petersburg, von der aus ein Desinformationskrieg gegen den Westen geführt wird. Und: Er hat eine paramilitärische Söldnertruppe von mehreren Tausend Mann aufgestellt, die in der Ukraine, aber auch in Syrien und Afrika kämpft und Kriegsverbrechen begeht.

Blutiger Vorschlaghammer an die EU

Von Prigoschin gibt es ein Video, in dem er in einem russischen Straflager die dort einsitzenden Schwerverbrecher erfolgreich auffordert, sich gegen Straferlass zur Wagner-Truppe in die Ukraine zu melden. Der Name Wagner ist auf den ersten Kommandanten zurückzuführen, der ein Bewunderer von Richard Wagner (und Hitler) war. Prigoschin erklärte kürzlich, er habe einen blutigen Vorschlaghammer an die EU geschickt, weil sie ihn als Terrorunterstützer bezeichnete (es gibt ein Video, in dem ein "Verräter" mit einem Vorschlaghammer erschlagen wird).

Frage an die Experten: Wie nennt man einen Staat, in dem all das ein öffentlicher Vorgang ist? (Hans Rauscher, 26.12.2022)