Das Startup Displace TV verspricht für die CES die Präsentation eines mutigen TV-Konzepts.

Foto: Displace TV

Die Consumer Electronics Show in Las Vegas startet in wenigen Tagen und bereits im Vorfeld gibt es erste Ankündigungen der Hersteller, mit welchen Neuigkeiten man rechnen darf. Das Startup Displace TV lehnt sich dabei besonders weit aus dem Fenster: Es verspricht einen OLED-Fernseher, der nicht nur gänzlich ohne Kabel auskommen soll. Mittels spezieller Vakuum-Technologie soll das Gerät auch ohne Halterung an der Wand befestigt werden können.

Man könnte meinen, dass der erste April nicht mehr lange auf sich warten lässt, wenn man die Spezifikationen erfährt, die das Startup Displace TV für seinen ersten Fernseher verspricht. In einem Teaser-Video ist zunächst vom ersten "wirklich" kabellosen Fernseher die Rede.

Displace TV

Damit ist gemeint, dass der TV auch ohne Stromkabel auskommen wird. Gelingen soll dies mit vier proprietären Akkus, die seitlich eingeschoben werden. Sie sollen den TV-Betrieb bei einer Nutzung von sechs Stunden pro Tag einen Monat lang gewährleisten. Ein Hot-Swap-System wird den Akkutausch sogar im laufenden Betrieb ermöglichen.

"Magische" Wandhaftung, keine Fernbedienung

Doch das ist längst noch nicht alles: Noch utopischer als der Akkubetrieb klingt die Eigenschaft, dass der 55-Zoll Fernseher (mitsamt den vorhin erwähnten Akkus) weniger als zehn Kilogramm wiegen soll, und laut Aussendung dank spezieller, patentierter Vakuumtechnologie "mit leichtem Druck auf magische Weise" an der Wand haften kann. Eine beiliegende Basisstation, die wie der Fernseher Wi-Fi 6E unterstützt, und den Fernseher mit anderen Geräten und Diensten verbindet, soll es auch ermöglichen, vier TV-Geräte zu einem einzigen 110-Zoll-Fernseher zusammenzustellen.

Eine Fernbedienung im klassischen Sinne wird man bei Fernsehern von Displace vergeblich suchen, und das klingt bei diesem Konzept noch am einfachsten umsetzbar: Die Geräte sollen vorwiegend über Gesten und Sprache gesteuert werden können. Im Video angedeutet wird auch eine optionale Gesichtserkennung mittels eingebauter Kamera, mit der gezeigte Inhalte einen Nutzer etwa auch durchs Haus begleiten können, wenn mehrere Geräte installiert sind.

Abgesehen von der grundsätzlichen Frage, wie sich der Stromverbrauch eines OLED-Fernsehers mit einem Akkubetrieb vereinbaren lässt, bleibt Displace detaillierte technische Spezifikationen noch schuldig. Erhältlich sein sollen die Fernseher bereits Ende 2023. Wie viel wirklich hinter der Ankündigung steckt, wird sich aber schon am 3. Jänner zeigen, wenn das Gerät in Las Vegas erstmals der Presse vorgestellt wird. Bis dahin ist jedenfalls gesunde Skepsis angebracht. (bbr, 26.12.2022)