Laut Medienberichten kamen am Heiligen Abend während eines arktischen Sturmtiefs mehrere Busse mit Migranten in Washington an.

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Washington – In der US-Hauptstadt Washington sind am Wochenende erneut Busse mit Migranten aus Latein- und Mittelamerika angekommen. Mehrere Busse seien am Heiligen Abend in der Nähe des Wohnsitzes von US-Vizepräsidentin Kamala Harris eingetroffen, berichteten der Sender "CNN" und andere US-Medien übereinstimmend. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Menschen teils in Decken gehüllt ausstiegen und von Helfern empfangen wurden.

Wegen des arktischen Sturmtiefs "Elliott" herrschten am Wochenende auch in Washington Minusgrade. Mehrere US-Medien zitierten am Sonntag einen Sprecher des Weißen Hauses, Abdullah Hasan, der die Ankunft der Busse als eine "grausame, gefährliche und beschämende Aktion" des texanischen Gouverneurs Greg Abbotts bezeichnete.

Protest gegen Migrationspolitik

Warum die Menschen in der Nähe von Harris' Wohnsitz ankamen, war zunächst nicht klar. In der Vergangenheit hatte vor allem der Republikaner Abbott Migranten in Bussen in demokratisch kontrollierte Städte wie Washington oder New York bringen lassen – aus Protest gegen die Migrationspolitik der Regierung von Präsident Joe Biden, einem Demokraten.

Derweil verschärft sich die Situation vieler Migranten an der Grenze zu Mexiko. In den Grenzstädten campieren bei bitterer Kälte derzeit viele Menschen, die in die USA wollen, auf den Straßen. Sie warten auf die Aufhebung einer umstrittenen Abschiebungsregelung, die unter Verweis auf die Corona-Pandemie eine schnelle Zurückweisung erlaubt. Eigentlich sollte die sogenannte Titel-42-Regelung bereits in der vergangenen Woche auslaufen. Die US-Regierung hatte das Oberste Gericht aber um einen Aufschub bis nach Weihnachten gebeten. (APA, 26.12.2022)