Einige Protestierende schwenkten in Paris Flaggen der PKK, die in der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird.

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Ankara/Paris – Im Zusammenhang mit den tödlichen Schüssen auf drei Kurden in Paris und anschließenden Protesten hat die türkische Regierung am Montag den französischen Botschafter ins Außenministerium zitiert. Ankara habe dagegen protestiert, dass die französischen Behörden nicht genug gegen "anti-türkische Propaganda" unternommen hätten, verlautete aus Diplomatenkreisen.

"Wir haben unsere Unzufriedenheit über die Propaganda ausgedrückt, die von PKK-Kreisen gegen unser Land lanciert wurde und darüber, dass die französische Regierung und einige Politiker als Propagandainstrument genutzt werden", hieß es in Ankara weiter.

Proteste kurdischer Gruppen

Bei dem Angriff am Freitag hatte der mutmaßliche Täter, ein 69-jähriger Franzose, in der Nähe eines kurdischen Kulturzentrums in Paris drei Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab er einen "pathologischen Hass" auf Ausländer zu.

Die Tat löste Proteste kurdischer Gruppen und ihrer Unterstützer aus. Einige der Demonstrierenden schwenkten Flaggen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die von der Türkei sowie den meisten westlichen Staaten, darunter die USA und die EU, als Terrororganisation eingestuft wird. Auf einigen Plakaten wurden angebliche Verbindungen zwischen der Türkei und dem mutmaßlichen Täter angedeutet. (APA, 26.12.2022)