Unified Push ist eine quelloffene Alternative zu Googles Firebase.

(Dieses Symbolbild wurde mithilfe der Bilder-KI Stable Diffusion erzeugt.)

Foto: DER STANDARD/Pichler/Stable Diffusion

Dass Android an sich ein quelloffen entwickeltes Betriebssystem ist, bringt allerlei Vorteile mit sich. Einer davon ist, dass es sich auch ganz ohne Google-Dienste nutzen lässt, wenn ein Smartphone-Anbieter eine entsprechende Firmware anbietet oder private Entwickler eine solche für das eigene Handy umsetzen.

Auch für beliebte proprietäre Apps existieren taugliche Open-Source-Alternativen – vom Duck-Duck-Go-Browser über den verschlüsselten Messenger Signal, den Mail-Client K2 bis hin zum Kartendienst Open Street Maps. Zu finden sind diese (und andere) auch bei F-Droid, einem auf quelloffene Android-Apps spezialisierten Store.

Firebase oder Daueranbindung

Dessen Betreiber engagieren sich daher für die Entwicklung eines alternativen Benachrichtigungssystems unter dem Titel "Unified Push". Denn wer auf die Google-Lösung verzichtet, bezahlt dies in der Regel mit erhöhtem Stromverbrauch der eigenen Programme, sagen sie.

Für Benachrichtigungen nutzen Android-Apps normalerweise den eigenen, proprietär entwickelten Dienst Firebase Cloud Messaging, kurz FCM. Dieser ermöglicht es, eine App zwecks Benachrichtigung zu "wecken" und somit den Energieverbrauch zu minimieren.

Bei F-Droid sieht man den Einsatz des Services allerdings als Risiko für Datenschutz und Unabhängigkeit. Verzichtet man als Entwickler auf FCM, will aber trotzdem Online-Push-Benachrichtigungen an die Nutzer der eigenen App ermöglichen, so bleibe als Umweg nur die Einrichtung einer konstanten Verbindung zum Server, der den Benachrichtigungsversand abwickelt, heißt es weiter von F-Droid. Das freilich schlägt sich negativ auf die Akkulaufzeit nieder.

Postbotendienst

Das Konzept für Unified Push sieht eine eigene, im Hintergrund als Service laufende App vor, die quasi den Postboten für alle anderen Open-Source-Apps spielt. Sie fragt bei deren Push-Servern neue Benachrichtigungen ab und überstellt diese gegebenenfalls. Das verhindert, dass jedes Programm eigenständig diese Abfragen durchführen muss. Unified Push muss dabei auch serverseitig implementiert werden.

Im Moment wird Unified Push erst von einer Handvoll Apps und Dienste unterstützt. Darunter befinden sich verschiedene Clients für das Social Network Mastodon und den Messenger Matrix. Beim Signal-Fork Molly wird aktuell an der Implementation gearbeitet. (gpi, 28.12.2022)