Rettung in Sicht? Matthias Brandt und Anke Engelke hinter verschlossenen Türen.

Foto: WDR/btf

Na so was, da kann man nur sagen: Echt dumm gelaufen. Der Jahreswechsel steht bevor, das Feuerwerk am Marktplatz ist vorbereitet und wartet auf seine Zündung um Mitternacht. Bettina Maurer (Anke Engelke), sie ist Bürgermeisterin des Kaffs Moosbach, will nur noch schnell Geld abheben. Doch ausgerechnet jetzt spinnt der Bankomat im Foyer der Bankfiliale. Karte weg, eingezogen. Einfach so. Auch Martin (Matthias Brandt) braucht noch schnell Kohle und versucht sein Glück mit einer Haarnadel. Aber: Nichts geht mehr, die Maschine ist tot. Und nicht nur das.

Durch ein technisches Gebrechen lässt sich die Tür des Foyers nicht mehr öffnen. Die beiden müssen der Realität ins Auge blicken. Sie sind hier eingeschlossen, eine kleine Schicksalsgemeinschaft zweier Fremder für zumindest eine kurze Zeit. Gestrandet zwischen Topfpflanzen, Überwachungskameras, die keiner kontrolliert, und einer bösen Glastür, die sich nicht und nicht öffnen lässt. Pech für die beiden, Glück für die TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer.

Im ARD-Silvesterspecial "Kurzschluss" stehen Anke Engelke und Matthias Brandt erstmals gemeinsam vor der Kamera. Und ergänzen sich in diesem halbstündigen Kammerspiel perfekt. Sie, die mit ihrem Job als Bürgermeisterin hadert und mal raus aus der Provinz will, und er, der in Berlin irgendwas mit E-Commerce und B2B macht und ein, nun ja, eher kompliziertes Privatleben hat, kommen sich hier an diesem trostlosen Ort näher. Das ist nicht nur lustig – etwa dann, wenn die beiden sogar von einem Glückskeks veräppelt werden ("Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue") –, sondern auch dank der Dialoge meist recht intelligent. Auch wenn nicht alle Wendungen immer nachvollziehbar sind.

Der ARD und der Produktionsfirma BFT ist hier gemeinsam mit Regisseur Erik Haffner ein charmantestes Zwei-Personen-Stück gelungen, von dem man sich eine Fortsetzung wünscht. Immerhin beenden Bettina und Martin ihre kurze Gefangenschaft mit einem Deal, das lässt hoffen. Diese halbe Stunde TV endet jedenfalls mit einem Knall, und mit Abba. In diesem Sinne: Happy new year! (Astrid Ebenführer, 30.12.2022)