Das Böse hatte ein gutes Jahr. Es ist abgrundtief böse, ukrainische Zivilisten unablässig zu beschießen; und auf Frauen und Kinder eine aus Schwerverbrechern rekrutierte Soldateska loszulassen – um die Misserfolge auf dem Schlachtfeld durch breitflächigen Staatsterror zu kompensieren.

Das Böse hatte dieses Jahr an vielen Orten seine Finger im Spiel. In der Ukraine ist schon etwas gegen den Triumph des Bösen geschehen, aber noch nicht genug.
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Es ist unfassbar böse, um nicht zu sagen: "satanisch", junge Frauen, die einfach nur ein freies Leben führen wollen, einem religiösen Terrorregime böser, alter (nichtweißer) Männer zu unterwerfen. Sie zu verprügeln, in der Haft zu vergewaltigen. Sie der Gewalt sexuell frustrierter junger Männer ("Sittenwächter") auszuliefern, die ihnen mit Schrot vorzugsweise ins Gesicht und die Geschlechtsteile schießen.

Es ist zugleich unfassbar primitiv und böse, wenn in Afghanistan bewaffnete Frömmler Frauen von der Welt da draußen wegsperren und ihnen die geringste Bildung verweigern.

Zwischen diesen Manifestationen des Bösen gibt es auch Querverbindungen: Das islamistische Regime im Iran liefert dem orthodoxen Popenverehrer Wladimir Putin die Drohnen zur Terrorisierung der Ukrainer. Eine neue, reale "axis of evil".

Der Philosoph Edmund Burke sagte im 18. Jahrhundert: "The only thing necessary for evil to triumph in the world is that good men do nothing." Es ist 2022 schon etwas geschehen gegen den Triumph des Bösen, vor allem in der Ukraine. Aber noch nicht genug. (Hans Rauscher, 29.12.2022)