Der Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix ist in den vergangenen Jahren weltweit enorm gestiegen – trotzdem verfeuern wir heute so viel Erdöl, Erdgas und Kohle wie nie zuvor. Der Grund dafür ist, dass der Energieverbrauch insgesamt rasant steigt. Dementsprechend hoch ist der CO2-Ausstoß. Nach den USA und China ist die EU Spitzenreiter. Im kommenden Jahr sind also viel ernsthaftere Schritte beim Einsparen von Energie nötig – das gilt nicht nur für Haushalte, sondern vor allem auch für die Produktion. Dazu muss die Frage gestellt werden: Brauchen wir tatsächlich alles, was wir heute mit großem Energieaufwand herstellen? Wo können wir Energie am sinnvollsten sparen?

Zwar ist der Anteil erneuerbarer Energien enorm gestiegen, trotzdem verfeuern wir heute so viel Erdöl, Erdgas und Kohle wie nie zuvor, denn der Energieverbraucht steigt auch.
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Mit einer Debatte zum Verbrauch startet auch die österreichische Energiepolitik ins neue Jahr. Endlich! Bis 18. Jänner läuft die Begutachtung für den neuen Entwurf des Effizienzgesetzes. Klar ist jetzt schon: Für Österreichs Ziel der Klimaneutralität reicht er nicht – da greift etwa das Ziel, den Endverbrauch bis 2030 um 18 Prozent zu senken, voraussichtlich zu kurz. Fachleute gehen davon aus, dass der Verbrauch für einen naturverträglichen Komplettumstieg auf Erneuerbare, also laut Klimaziel bis 2040, um die Hälfte zurückgehen muss. Das verdeutlicht, wie krachend die Energiewende scheitern würde, wenn der Verbrauch hoch bleibt – die Folgen wären fatal. Das muss endlich in allen politischen Lagern ankommen. (Alicia Prager, 29.12.2022)