2022 zeichnete sich durch viele zu heiße Phasen aus.

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Wien – Die durch den Klimawandel verursachten Schäden haben erneut der Landwirtschaft ein Extremjahr beschert, resümierte die Österreichische Hagelversicherung am Freitag. "Hagel, Sturm und Überschwemmungen, vor allem aber die Hitze mit ausbleibendem Niederschlag machten der heimischen Landwirtschaft im abgelaufenen Jahr zu schaffen", sagte Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger. Der Gesamtschaden liegt bei 170 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug der Schaden 220 Millionen Euro, im Jahr 2020 waren es 120 Millionen Euro.

130 Millionen Euro seien heuer durch das Risiko Dürre, speziell an Kulturen wie Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen sowie dem Grünland, bedingt, sagte Weinberger. "Das Dramatische: Wetterextreme nehmen weiterhin in Häufigkeit und Intensität zu. Der kostenintensive Klimawandel macht den Sommer zu einer Jahreszeit der Gefahren für den standortgebundenen Agrarsektor."

Im August hatte die Hagelversicherung gemeinsam mit der Wiener Universität für Bodenkultur die Dürreschäden der vergangenen zehn Jahre auf eine Milliarde Euro beziffert.

Wärmster Oktober der Messgeschichte

Der Winter lag laut Hagelversicherung mit einem Plus von 1,5 Grad über dem Mittel und platzierte sich auf Platz acht der wärmsten Winter der Messgeschichte. Der Frühling verlief überdurchschnittlich warm. Einen neuen Temperaturfrühlingsrekord gab es am 20. Mai in Bludenz mit 33,7 Grad Celsius. Dazu war es insgesamt einer der 20 trockensten Frühlinge der 164-jährigen Messreihe.

Der Sommer war heiß und insgesamt trocken. Der Herbst startete mit einem kühlen September, dann folgte der wärmste Oktober der Messgeschichte. Zusammengefasst hatte das Jahr 2022 viele deutlich zu warme Phasen und reiht sich unter die drei wärmsten Jahre in Österreich ein, bilanzierte die Hagelversicherung.

Weinberger appellierte, im Kampf gegen den Klimawandel "an einem Strang" zu ziehen. Ausbleibende Niederschläge, steigende Temperaturen und die zunehmende Verbauung würden die Selbstversorgung Österreichs mit heimischen Lebensmitteln gefährden. (APA, red, 30.12.2022)