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Jubel! Es sind aber vor allem die kleinen Dinge, die Anlass zur Freude bieten.

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Über Schuhe und Wege: Kindheitsträume auch mal ernst nehmen

Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen: Peter, mein Nachbar, ein Jahr älter als ich, sitzt in der Stube am riesigen Esstisch seiner Großfamilie und übt Buchstaben. Er hasst es. Ich, hinter ihm auf der Banklehne hockend, übe auch Buchstaben. Male seine akribisch genau nach. Mein dafür besorgtes Heft liegt auf Peters Kopf. Ich liebe es. Jeden Tag in der Früh stopfte ich damals das mit der Zeit schon recht mitgenommene Heftchen in meine Kindergartentasche, um am Vormittag weitermachen zu können. Wohin das führen sollte? Ich wollte unbedingt Kinderbuchautorin werden. Zeichnungen hatte ich natürlich auch parat. Meine allererste Geschichte handelte von einem Hund mit fünf Beinen, dessen beste Freundin eine Spinne war. Es war Winter, und sie wollten sich Schuhe besorgen. Das klappte nicht so recht. Illustrationen gab es auch dazu. Spoiler: Es waren wirklich viele Schuhe abgebildet. Kinderbuchautorin bin ich letztlich nicht geworden – meine Begeisterung für Sprache ist geblieben. Worauf ich mich nun 2023 freue? Darauf, dass ich das zerfledderte Heftchen von damals, das ich vor kurzem auf dem Dachboden wiedergefunden habe, mit weiteren Geschichten füllen werde. Und wer weiß, vielleicht kommt eine dabei heraus, die es verdient hat, Kindern vorgelesen zu werden. Ich stelle mir da eine Geschichte über Verbundenheit, Geborgenheit und Gesehenwerden, über Freiheit, Freude und Autonomie vor. Eine, die Kindern auf ihrem Lebensweg ein Stück begleiten könnte. Ob mit oder ohne Schuhe – das wäre dann natürlich zweitrangig. (Manuela Honsig-Erlenburg)

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Ein Kickerl unter Freunden ist wieder angesagt.
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Life on Marswiese: Wo ein Wille ist, ist ein Weg zurück zum Sport

Schuld sind immer die anderen. Ihretwegen komm ich zu gar nichts mehr. Die Arbeit, die Familie, die Bandscheiben. Warum genau ich vor auch schon wieder gut fünf Jahren mit dem Fußballspielen aufgehört hab, weiß ich gar nicht mehr, vielleicht ist alles zusammengekommen. Ein knappes Vierteljahrhundert lang hab ich die Samstagvormittage auf dem "Mars" verbracht, auf der Marswiese in Neuwaldegg, um genau zu sein. Zuerst das Kickerl unter Freunden, bei dem es – entweder in der Halle oder auf dem kleinen Platz gleich davor – stets um nichts, aber immer um alles gegangen ist. Dann die dritte Halbzeit in der Marswiesenkantine mit ausführlicher Nachbesprechung und regelmäßigen Geburtstagsfeiern samt denkwürdigen Ansprachen, Erwin sei Dank. Hach, wie vermisse ich all das! Jeden Freitagabend denk ich mir, dass ich mich MORGEN aufraffen und wieder bei der Marswiesenpartie blicken lassen werde. Und NIE schaffe ich es, weil einfach IMMER irgendetwas dazwischenkommt. Wobei, ehrlich gesagt steht am Samstag selten wirklich viel Arbeit an, die Familie wär vielleicht sogar froh, würde ich sie einmal in Ruhe lassen, und die Bandscheiben knirschen längst nicht mehr. Conclusio: Ich bin ein Lappen, und das ist der Jammer! Doch damit ist Schluss, schwöre! (Auch) im Sportjournalismus sind ja viele damit konfrontiert, dass ihre Tätigkeit sie regelmäßig auf eigene Unzulänglichkeiten hinweist. Ich führe mir mein Unvermögen lieber wieder selbst vor Augen. 2021 war das Jahr von Europameister Italien, 2022 war das Jahr von Weltmeister Messi. 2023 wird mein Jahr! (Fritz Neumann)

Im Nightjet über Nacht mal wegfahren.
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Ein Jahr auf Schiene: Dichtere Takte, neue Nachtzüge und Interrail

Nächster Halt 2023. Ich freue mich im neuen Jahr auf viele Zugfahrten. Das Klima ticket werde ich heuer zum Glühen bringen. Alleine für die Bergabenteuer, die auf meiner Liste stehen: vom Karnischen Höhenweg über den Pinzga Hatscha bis hin zu ein paar Tagen in den Schladminger Tauern. Die Anfahrt wird jedenfalls mit den Öffis erledigt. Unterstützt werde ich dabei vom dichteren Takt auf vielen Verbindungen seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember. Dazu kommt zum Beispiel eine neue Bahnlinie zwischen Bischofshofen und Schladming oder ein neues Railjet-Paar von Salzburg nach Mallnitz. Zusätzliche Verbindungen gibt es auch im Pinzgau, etwa zum Hochkönig in Dienten oder von Zell am See zum Kitzsteinhorn. Die Tage zwischen den Jahren nutze ich zur Reiseplanung. Denn mit 35 Jahren reise ich im Frühjahr das erste Mal mit einem Interrail-Ticket. Bei der Minus-50-Prozent-Aktion im Mai anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums musste ich einfach zuschlagen. Jetzt habe ich einen Global Pass für zwei Monate und bin schon gespannt, wo es uns im Frühling hinverschlägt. Hamburg, Kopenhagen und Amsterdam stehen mal am Anfang des Schienenabenteuers. Fix austesten will ich auch die neuen Nachtzuggarnituren, die ab dem Sommer 2023 nach Rom, Venedig und Mailand fahren sollen. Zu zweit im Schlafwagen oder mit vier Personen im Liegewagen ist es sicher komfortabler, als zu sechst im Sitzwagen die Nacht zu verbringen. Das WLAN im Nightjet und das Frühstück ans Bett sind die Kirschen auf dem Sahnehäubchen einer gelungenen Reise. (Stefanie Ruep)

Das Neujahrskonzert ist eine schöner Ansporn, Klarinette zu lernen.
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Töne spucken: Ein neues Instrument will erlernt werden

Ich hatte einen Traum, es war vor einigen Monaten. Ich nahm die einzelnen Teile meiner Klarinette aus dem schwarzen Köfferchen, drehte und drückte Birne, Oberstück, Unterstück und Becher zusammen, spannte das Blatt in das Mundstück und fügte es mit allem anderen zu einem Ganzen. Und ich spielte – wunderschön. Die Finger flogen nur so über die Klappen. An das Stück kann ich mich gar nicht erinnern. War es aus der klassischen Literatur oder herzerwärmender Jazz oder ein schwungvoller Landler? Mein Musikgeschmack macht nicht vor Genregrenzen halt.Ich weiß nur, ich spielte ganz fabelhaft. Ich erinnere mich an das erhebende Gefühl, als ich dem Instrument zauberhafte Töne entlockte. Leider war es nur ein Traum. Ich kann gar nicht Klarinette spielen. Noch nicht. Aber heuer gehe ich es an. Das Instrument liegt schon im Koffer bereit. Vor der Pandemie hatte ich es erworben, dann ging es drunter und drüber. Nun harrt es meines Entschlusses, jetzt endlich Unterricht zu nehmen. Mit allem, was dazugehört, wenn man ein Instrument neu erlernt. Es klingt wie das wehleidige Miauen einer Katze, statt samtener Töne entlockt man dem Blasinstrument anfangs gemeinhin ein Krächzen und Schnaufen, schiefe Töne fordern Mitbewohner und Nachbarschaft heraus. Ich habe all das beim Erlernen verschiedener Instrumente in Kindheit und Jugend erlebt. Auch das anstrengende Üben, das immer vor dem Freizeitvergnügen kam. Aber das wird mich nicht abhalten, jetzt noch einmal mit einem neuen Instrument von vorne zu beginnen. Ich freue mich darauf. (Regina Bruckner)

Darling, ich bin 2023 wieder öfter im Kino.
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Kino-Abo: 2023 geht’s wieder öfter ins Programmkino

Als Filmredakteurin freue ich mich besonders auf das Kinoabo "Nonstop", das 2023 in vielen österreichischen Programmkinos eingeführt wird. Für 22 Euro monatlich kann man als filmfaszinierte Person so oft, wie man möchte, ins Kino – und nicht nur in eines, sondern in verschiedene. Statt Serienzapping heißt’s nun Kinohopping. Bislang sind 18 Kinos beim Abostart im Frühling dabei. Zehn davon sind in Wien, weitere acht Kinos finden sich in Oberösterreich, Tirol, Steiermark, Salzburg und Niederösterreich. Die Idee des Kinoabos stammt aus den Niederlanden. Dort wurde es 2009 als Start-up unter dem Namen Cineville gegründet und hat dem Programmkinosterben den Kampf angesagt. Mit Cineville kommen wieder junge Leute ins Programmkino, und auch die Experimentierfreudigkeit in der Filmauswahl ist gestiegen. Gerade kleine Filme werden häufiger gesehen, und bereits geschlossene Kinos hätten wieder aufgemacht, heißt es aus Holland.Cineville funktioniert über eine App und ist in den Niederlanden und in Belgien mittlerweile zu einer Community angewachsen, die den Kinos auch während der harten Corona-Zeiten treu blieb. Hart sind die Zeiten noch immer, Stichwort Energiekrise, und deshalb ist es für die Kinos umso wichtiger, wieder ein Stammpublikum zu finden.In Österreich heißt Cineville "Nonstop – dein Kinoabo" und ist vorerst nur als Abokarte geplant, eine App wird, sofern die Idee Früchte trägt, kommen. Für mich jedenfalls steht fest: Statt mir den x-ten Streamer zu abonnieren, gehe ich 2023 lieber ins Kino! (Valerie Dirk)

Wahre Wasserhelden müssen einmal den Rettungsschwimmerkurs absolvieren.
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Im Wasser helfen: Endlich in den Kurs für Rettungsschwimmen

Das Leben spielt sich im Sommer sowieso, aber auch im Winter, sehr viel im Wasser ab. Rund 3000 Seen gibt es in Brandenburg und in Berlin noch ein paar dazu. Den Orankesee in Hohenschönhausen etwa, in den wir im Winter sonntags zum Eisbaden reingehen. Immer sind ausgebildete Rettungsschwimmer und -schwimmerinnen dabei. Gebraucht werden sie Gott sei Dank nie.Anderswo aber sind sie dringend vonnöten. Immer weniger Kinder lernen richtig schwimmen.Das ist schade. Denn die Bewegung im Wasser, das Gleiten durch einsame Seen ist eine der schönsten Fortbewegungen. Man erreicht Plätze, die anderen verborgen bleiben, die Perspektive wechselt. Nicht (ausreichend) schwimmen zu können, ist aber auch brandgefährlich. Wasser und Wellen sind etwas so Herrliches, manchmal aber leider und binnen einer Sekunde tückisch.Schon vor der Pandemie war es geplant, dann geriet mit Corona so viel durcheinander. Aber im Jahr 2023 steht endlich die Ausbildung zur Rettungsschwimmerin auf dem Programm. Ehrenamt ist dann sinnvoll, wenn man etwas tut, was man selbst gerne macht und kann – heißt es. Na dann. Wasserratte haben sie mich schon als Kind genannt.Schwimmen in Kleidung, Schleppen, Springen – all das will trainiert sein, in der Hoffnung, danach keinen Ernstfall zu erleben. Dazwischen wird die Erinnerung an meine Turnlehrerin hochkommen. "25 Meter muss jeder tauchen können", sagte sie einst am Beckenrand. Und eine Mitschülerin fragte: "Weit oder tief?" (Birgit Baumann)

Hier regiert der SCR!
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Grün-weiße Träume: Zweckoptimismus kennt keine Grenzen

Das Leben als Rapidfan lehrt einen weit mehr, als man meinen möchte: Geduld etwa, Demut oder einen konservativen Umgang mit Erwartung und Ambition. Und kaum hat sich das sportliche Mittelmaß zur Komfortzone entwickelt, kommt der übermächtige FC Vaduz und schießt einen aus dem eigenen Stadion. Der Weg nach unten kennt in Hütteldorf keine Grenzen, und ich fühlte mich wie ein grün-weißer Weltuntergangsbeauftragter. Die lange Pause wegen eines sehr diskutablen Wüstenkicks kam dann durchaus passend. Plötzlich stürmt unerwartet das Phrasenschwein in meinen geistigen Strafraum. "Die Zeit heilt alle Wunden" oder "Die Hoffnung stirbt zuletzt" hat es dabei. Stanglpass zum routinierten Zweckoptimismus. Dieser gibt keine rationale, aber eine enthusiastische Strategie für die Winterpause vor: "Es wird besser, wirst sehen. Wir gewinnen sogar das erste Heimderby im neuen Stadion. Oder zumindest ein Auswärtsspiel in Wolfsberg." Tatsächlich kann ich es kaum erwarten, bis ich im Februar wieder im Stadion stehe und am Montag – nicht verkühlt – furchtbar klinge. Vor allem aber hoffe ich darauf, dass dieser sch*** Krieg in der Ukraine endlich endet und das Leben für die Menschen wieder erschwinglicher wird. Wäre es nicht für alle ein Grund zur (Vor-)Freude, wenn Fußballergebnisse "echte" Probleme darstellen?Ich bin guter Dinge, dass die Zeiten wieder besser werden – und dass wir in Hütteldorf in diesem Jahrzehnt noch einen Meistertitel besingen. Träumen wird man ja noch dürfen. (Andreas Danzer)

Kollege Conrad Seidl aus der Innenpolitik-Redaktion tritt nach 34 Jahren beim STANDARD in den Ruhestand. Wir werden ihn aber nicht in Ruhe lassen.
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Pensionsantritt: Nach 12.602 Tagen geht es entspannter weiter

Wie lange machst du das noch? Kolleginnen und Kollegen, die mich das fragen, klingen echt besorgt: Was soll werden, wenn der schwierige, aber doch meist verlässliche Kollege Conrad in Pension geht?Danke der Nachfrage. Wüsste ich selbst gern – zunächst für mich selbst: 12.602 Tage, mehr als mein halbes Leben, werde ich beim STANDARD gearbeitet haben, wenn ich meine Alterspension antrete – Sonn- und Feiertage mitgerechnet, aber als Journalist ist man ja nie völlig "außer Dienst". Und dann? Einfach aus? Keine Nachrichten mehr, keine politische Meinungsbildung, keine Kommentare? Wer weiß? Jedenfalls: Pensionsbezug. Und zwar in einer durchaus relevanten Höhe: 34 Jahre im STANDARD, Vordienstzeiten bei einer anderen Zeitung, bei einer internationalen Organisation und einem internationalen Konzern summieren sich – sogar die Zeit beim Militär trägt dazu bei; zudem habe ich brav in die Höherversicherung eingezahlt.Ich kann mich also auf die Pension freuen. Aber auf den Ruhestand? Ernsthaft? Nein: Natürlich werde ich weiter arbeiten. Das eine oder andere Bier trinken und darüber schreiben, die eine oder andere Reise tun und darüber berichten. Mich durch etliche tausend Tabellenzeilen von Umfragen scrollen und hier im STANDARD darlegen, was die aktuelle Meinungsforschung ergibt – das wird auch in der Pension Teil meines Lebens bleiben. Künftig eben wieder als freier Journalist, wie in meinen Anfangsjahren. Und mit viel weniger Stress als bisher – daran kann man sich wahrscheinlich gewöhnen. Und das Leben genießen. (Conrad Seidl)

Ohne Rauch geht's auch. Hoffentlich! Sicherlich!
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Abschied: Eine Frau, die keine rauchende mehr ist

Typischer Neujahrsvorsatz, fad und schon ex ante zum Scheitern verurteilt? Nicht bei mir, weil ich hab’s noch nie wirklich probiert, das Aufhören mit dem Rauchen. Also keine Scheiternserfahrung, dafür jetzt wirklich genug nach den Jahrzehnten mit dem Habitus, mit der selbstgemachten Abhängigkeit und der wirklich, wirklich unnötigen Gesundheits- und Geldverschwendung.Nein, das hat weder etwas mit dem neuseeländischen Vorstoß zu tun, wonach dort alle ab 2009 Geborenen keine Tabakprodukte mehr kaufen dürfen. Noch mit den Plänen unseres Gesundheitsministers, die Rauchverbotszonen auszuweiten. Ich bin geraume Zeit vor 2009 geboren, und ich rauche – rauchte, wie ich bald sagen werde – im Privatraum. Es handelt sich also um keinen Entsprechenszwang oder etwas in dieser Art. (Wie auch immer die psychologische Fachbezeichnung dafür lauten mag.)Ich will mir dieses Stück Unabhängigkeit schenken. Ich nehme Abschied. Ich trenne mich von meinen gefühlt schon lebenslangen Begleiterinnen. Nicht genau zum 1. Jänner, sondern schon jetzt – so grausam wie möglich und so konsequent wie erträglich. Entlieben ist im Gange, ein Stück nach dem anderen. Respektive ein Tschick nach dem anderen.Zwei klare Bilder habe ich dazu. Eines, das ich nicht mehr will: den Zigarettenautomaten als Fixbestandteil der täglichen Besorgung, das Kramen nach einem Feuerzeug, die Zigarettenpause. Und eines, das mir taugt: eine Frau zu sein, die nicht mehr raucht. 2023 bin ich das. (Karin Bauer)

2023 begibt sich der 100. Geburtstag von Hank Williams. Und das gehört begossen.
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Hank Williams: Der große Songwriter würde 100 Jahre alt

Tatsächlich wurde er nur 29 Jahre alt. In denen kassierte Hank Williams bei jeder sich bietenden Gelegenheit Watschen, und zwar buchstäblich. Es gibt kaum ein Bild, das ihn ohne Blessuren zeigt. Hank hat im Rausch routiniert darum gebettelt, und es wurde ihm großzügig gegeben – bis er am 1. Jänner 1953 an Herzversagen starb.Am 17. September 2023 jährt sich der Geburtstag des bis heute größten Country-Singer-Songwriters zum 100. Mal. Aus seiner Feder stammen so knappe wie geniale Lieder, die vom Alltag eines Entertainers am Lost Highway ebenso erzählten wie von jenem des kleinen Mannes draußen in der Welt, die damals noch eine neue war. Williams erzählte die schönsten, launigsten, vor allem aber ergreifendsten Geschichten, die man sich vorstellen kann: My Son Calls Another Man Daddy, er besingt Wedding Bells, die nicht für ihn, sondern einen anderen läuten, vom Love Sick Blues oder davon, dass seine Hose ein Loch hat und er sich deshalb kein Bier kaufen kann, verdammt.Williams Einfluss auf das moderne Songwriting war immens. Man muss nur Bob Dylan hinschreiben, das reicht eigentlich. Andererseits gilt der als Hiram Williams in Alabama geborene Musiker als Pate des Country-Fachs. Alle stehen und standen sie in seiner Schuld, viele kamen aus seinem Schatten nie heraus. Was man sich zum Hunderter dieses Cowboys wünschen soll? Der Musikindustrie wird schon was einfallen. Ansonsten lauscht man am besten den 40 Greatest Hits. Diese bilden das Herz und fürs Leben. Prost, Hank. (Karl Fluch)