Die Impfung könne massive Schäden hervorrufen, haben so manche von Anfang an gewarnt. Tatsächlich spürten viele Menschen Folgen der Stiche, ein paar Stunden oder auch mehrere Tage, mit teils heftigen Beschwerden. Das ist sehr unangenehm, aber das sind keine Impfschäden, sondern normale Reaktionen, weil das Immunsystem arbeitet.

Von einem Impfschaden wird dann gesprochen, wenn nach einer korrekt durchgeführten Impfung eine bleibende Schädigung auftritt. Thrombosen im Zuge einer Immunisierung mit dem Astra-Zeneca-Vakzin oder Herzmuskelentzündung nach einer mRNA-Impfung gehören dazu – sofern eine dieser Komplikationen bleibende Schäden hervorgerufen hat.

Nun wurde in Österreich 50 Anträgen auf Anerkennung von Impfschäden stattgegeben, Entschädigungen werden bezahlt. Das ist gut und wichtig. Solche sehr seltenen Ereignisse müssen nachverfolgt und genau untersucht werden. Sonst wird das Vertrauen in Wissenschaft und Institutionen weiter geschädigt.

Von einem Impfschaden wird dann gesprochen, wenn nach einer korrekt durchgeführten Impfung eine bleibende Schädigung auftritt.
Foto: REUTERS/ CLODAGH KILCOYNE

Es befeuert aber bei manchen auch die Diskussion um die Sicherheit der Impfung neu. Das ist nicht gerechtfertigt. Jeder einzelne Fall einer dauerhaften Schädigung ist ein Drama. Doch insgesamt ist die Impfung ein extrem sicheres Instrument, mit dem Millionen Tote verhindert wurden, das ist vielfach bewiesen. Die Erregung über die Impfung scheint auch ein Mittel zu sein, um Ängste, Sorgen, Hilflosigkeit und Wut über die Pandemie zu kanalisieren – eine simple Lösung für eine komplexe Gemengelage. Nur leider gibt es keine einfachen Antworten in der Pandemie. Das muss man akzeptieren. (Pia Kruckenhauser, 30.12.2022)