Riad – Saudi-Arabiens Sportminister heißt Cristiano Ronaldo nach dessen Wechsel zum Fußballclub Al-Nassr im Golfstaat willkommen. "Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie wundervolle Erfahrungen im Königreich", schrieb Abdulasis bin Turki al-Faisal auf Twitter. "Willkommen in Ihrem neuen Zuhause".

Cristiano Ronaldo lächelte, natürlich tat er das. Mit dem blau-gelben Trikot des saudischen Topklubs Al-Nassr in der Hand posierte der alternde Weltstar für erste Fotos aus seinem neuen Leben in der Wüste, soeben war der gerade noch arbeitslose CR7 als globaler Topverdiener ins Berufsleben zurückgekehrt. Der einzige Haken: Sportlich versinkt der Altstar ab sofort in der Bedeutungslosigkeit.

Ronaldo hat den lukrativsten Vertrag in der Fußball-Geschichte unterschrieben.
Foto: Reuters/AL-NASSR FC

"Ich möchte meine Karriere auf dem höchsten Level beenden, in Würde und bei einem guten Klub", hatte Ronaldo noch 2015 in einem Interview getönt. Später lästerte er einmal über den Spanier Xavi, dieser spiele in Katar und habe "keine Relevanz" mehr. Nun zieht es Ronaldo selbst in eine Liga, die international – bislang – kaum Beachtung fand. In den meisten europäischen Ländern ist nicht einmal geklärt, wer die TV-Rechte hält und künftig Bilder des 37-Jährigen zeigen darf.

Da Kritik, dort Begeisterung

Der fünfmalige Weltfußballer und Europameister von 2016 hat für zweieinhalb Jahre im Königreich unterschrieben. Mit dem Transfer würde "einer der Größten aller Zeiten" nach Saudi-Arabien kommen, schrieb der saudische Sportminister weiter.

Im Fanshop gehen schon Ronaldo-Trikots über den Ladentisch.
Foto: APA/AFP/FAYEZ NURELDINE

Auch die saudische Pro League begrüßte Ronaldo. "Einer der ganz Großen des Fußballs wird bei Al-Nassr spielen", hieß es in einem Tweet. Da entstehe Geschichte.

Kritiker werfen dem streng konservativen Golfstaat vor, mit dessen Engagement im Profisport den eigenen Ruf aufpolieren zu wollen. Das Land steht wegen Menschenrechtsverletzungen international immer wieder in der Kritik – vor allem wegen der Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi. Er wurde 2018 von einem Mordkommando aus Riad brutal umgebracht.

Einen neuen Arbeitgeber in Europa hatte Ronaldo nach dem nicht reibungsfreien Aus bei Manchester United Ende November nicht gefunden. (APA, sid, red, 13.12.2022)