Das Rettungsschiff Geo Barents, mit 85 Personen an Bord, wird am Mittwoch im süditalienischen Tarent erwartet (Symbolbild).

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Rom – Rund 700 Migrantinnen und Migranten sind bei einem Einsatz im Mittelmeer gerettet worden. Sie befanden sich an Bord eines Fischerboots, das von der italienischen Küstenwache 26 Seemeilen südöstlich der sizilianischen Stadt Syrakus aufgegriffen wurde. Die Geretteten wurden nach Sizilien und Kalabrien gebracht, berichteten italienische Medien.

Zudem landeten 198 Personen in der Nacht auf Dienstag an Bord von fünf Booten auf Lampedusa. Am Montag waren bereits 254 Personen auf sechs Booten auf der süditalienischen Insel eingetroffen. Im Hotspot von Lampedusa sind zurzeit 1.208 Personen untergebracht. Dabei verfügt die Einrichtung lediglich über 400 Plätze.

Harter Kurs gegenüber NGOs

Das von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen betriebene Rettungsschiff Geo Barents wird am Mittwoch mit 85 Geretteten an Bord in der süditalienischen Stadt Tarent eintreffen. Die Hilfsorganisation befürchtet Ärger mit den italienischen Behörden, da ein neues Gesetz die Anzahl der Rettungen pro Ausfahrt einschränkt, um die Anzahl der an Land gebrachten Menschen zu begrenzen.

Unter der neuen Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die im Oktober eingesetzt wurde, verfolgt Italien einen harten Kurs gegenüber NGOs, die im Mittelmeer Migranten aus Seenot retten. Die Hilfsorganisationen werden beschuldigt, Schlepperei zu unterstützen. 105.149 Menschen sind im Gesamtjahr 2022 an den italienischen Küsten gelandet, das waren 56 Prozent mehr als die 67.477 im Vorjahr, teilte das Innenministerium am Montag mit. 2020 waren es 33.687 Personen. (APA, red, 3.1.2023)