Hier liegt eine Ikone begraben.

Foto: Jung Ki-Young via Reuters

Im Juni hat er sich in die Pension verabschiedet, zum Valentinstag geht er ein für alle Mal: Der Internet Explorer (IE) ist bald Geschichte. Um auf alte Webapplikationen zuzugreifen, können Userinnen zukünftig auf den IE-Modus in Microsoft Edge ausweichen. Die Erweiterung wird von Microsoft bis mindestens 2029 unterstützt.

Mit einem Marktanteil von 65 Prozent war der Internet Explorer bis 2009 der meistgenutzte Browser weltweit. 2012 wurde ihm der Rang schließlich von Google Chrome abgelaufen, die Nutzung lag im Jahr 2022 nur mehr bei rund einem Prozent.

Ein überfälliger Abschied

Der Support des Browsers ist schon länger eingestellt, IE-Userinnen waren bereits seit Juni 2022 auf Microsoft Edge umgeleitet worden, konnten den Explorer bisher jedoch weiterhin nutzen. Wer noch nicht auf Microsoft Edge umgestellt hat, sollte dies vor dem Update am 14. Februar tun, andernfalls dürfte es bei der Umstellung zu Zugriffsstörungen kommen.

Bis Windows 8.1 war der IE als alleiniger Browser im Betriebssystem integriert. Spätere Versionen hatten den Nutzerinnen immerhin die Wahl zwischen dem IE und Microsoft Edge gelassen. Der Release von Windows 11 war das erste Mal in 20 Jahren, dass Microsoft ein Betriebssystem ohne den IE vorstellte. Seitdem konnte nur noch über Umwege darauf zugegriffen werden.

Tod einer Ikone

Trotz seines Ikonen-Status war der türkis-gelbe Button bereits länger verpönt. Chrome, Firefox und Safari waren schlicht sicherer und schneller, sodass das Surfen mit dem IE fast nur noch mit Nostalgie zu erklären war.

Zur Darstellung alter Websites kann die Rendering-Engine-Trident-Technik hinter dem IE allerdings weiter sinnvoll sein. Für Chrome und Co ist diese oft nicht richtig optimiert, wodurch diese fehlerhaft dargestellt wird. Hier schafft der IE-Modus im Edge-Browser jedoch Abhilfe: Im Menü oben rechts kann unter dem Punkt "Im Internet Explorer-Modus erneut laden" zukünftig weiter mit der Technik gerendert werden. (jpa, 4.1.2023)