Taliban-Kämpfer in Afghanistan.

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Kabul – Die in Afghanistan regierenden militant-islamistischen Taliban setzen Medien weiter unter Druck. Am Donnerstag soll ein Gericht in der Hauptstadt Kabul über die Lizenzen von zehn Medien entscheiden, wie ein Vertreter der Taliban im Informationsministerium am Dienstag erklärte. Es gehe um Verstöße "gegen das nationale Interesse und die nationalen Werte", erklärte Abdul Hagh Hammad.

"Wir haben die Verantwortlichen dieser Medien wiederholt beim Ministerium und dann bei der Kommission vorgeladen", erklärte Hammad. Das Ministerium habe die Einhaltung gewisser Grundsätze gefordert. "Aber sie haben unsere Forderungen ignoriert." Welche Medienunternehmen gemeint waren, blieb zunächst offen. Die Taliban haben seit ihrer Machtübernahme im August 2021 die Pressefreiheit massiv eingeschränkt. Viele Anträge auf Pressekarten ausländischer Journalisten wurden jüngst abgelehnt.

Auch das Universitätsverbot für Frauen hatte breite internationale Kritik und Proteste im Land ausgelöst. Nichtregierungsorganisationen wurden von den Behörden aufgefordert, ihre Mitarbeiterinnen bis auf Weiteres von ihrer Arbeit zu suspendieren. Mädchen und Frauen sind mittlerweile vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen. (APA, dpa, 3.1.2023)