Die Polizei muss im Fall des getöteten Apothekers viele Spuren auswerten.

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Wien – Das Wiener Landeskriminalamt will die Ermittlungen zum ersten mutmaßlichen Mordfall in diesem Jahr nicht gefährden. Deshalb gab es am Dienstag zunächst keine weitere offizielle Mitteilung zum Stand der Ermittlungen rund um den Tod des Wiener Apothekers Heinrich Burggasser (74), dessen Leichnam am Neujahrstag in seinem Haus in Wien-Donaustadt aufgefunden worden war. Laut Obduktion starb er durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Kopf.

Burggasser war zwischen 2007 und 2012 Präsident der Apothekerkammer und betrieb bis zuletzt zwei Apotheken in Wien, eine davon im Wohnhaus, wo er getötet wurde. Der alleinstehende Witwer und Familienvater soll bei Freunden Silvester gefeiert haben und sich noch vor ein Uhr auf den Heimweg gemacht haben. Was dann geschah, versuchen Tatortspezialisten und Kriminalisten zu rekonstruieren. Dass es, wie in Medien kolportiert wurde, keine Einbruchsspuren geben soll, wurde von der Polizei nicht bestätigt. Demzufolge ist auch die Annahme, dass sich Opfer und Täter gekannt haben könnten, reine Spekulation.

Drei offene Mordfälle aus dem Vorjahr

In Wien gab es laut Polizei im Vorjahr 15 Mordfälle mit 16 Opfern. Drei davon sind bisher ungeklärt – darunter die Tötung eines Schulwarts, im Zuge derer vor kurzem eine Belohnung für sachdienliche Hinweise in der Höhe von 30.000 Euro ausgelobt wurde. DNA-Spuren, die am Tatort sichergestellt worden waren, konnten bisher niemandem zugeordnet werden. Das 46-jährige Opfer wurde am Vormittag des 28. März in der Volksschule in der Hoefftgasse in Wien-Simmering mit Stich- und Schnittwunden aufgefunden. Sofortige Reanimationsversuche blieben erfolglos.

Auch im Fall einer 79-jährigen Frau, die am 19. Mai zu Hause in ihrer Wohnung in Wien-Neubau überfallen und tödlich verletzt worden war, winkt eine Belohnung von 50.000 Euro für sachdienliche Hinweise; auch hier konnten bisher keine Erfolge vermeldet werden. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt unter 01-31310-33800 entgegen. (simo, 3.1.2023)