Der südkoreanische Präsident Yoon würde eine Aussetzung des Abkommens von 2018 in Betracht ziehen, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Yoons Pressesprecherin (Archivbild).

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Pjöngjang/Seoul – Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol warnt Nordkorea bei erneuter Verletzung seines Luftraums vor dem Ende des innerkoreanischen Militärpakts. Er würde eine Aussetzung des Abkommens von 2018 in Betracht ziehen, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch unter Berufung auf Yoons Pressesprecherin. Yoon habe sich nach einer Unterrichtung über Gegenmaßnahmen gegen nordkoreanische Drohnen geäußert, die vergangene Woche in den Süden eingedrungen waren.

Aufbau einer "überwältigenden Reaktionsfähigkeit"

Yoon dringt laut Bericht auch auf den Aufbau einer "überwältigenden Reaktionsfähigkeit, die über das verhältnismäßige Maß hinausgeht". Er forderte das Militär auf, zur Vergeltung bereit zu sein und wies den Verteidigungsminister an, innerhalb eines Jahres eine umfassende Drohneneinheit einzurichten. Diese sollen neben der Abwehr nordkoreanischer Flugkörper auch Mehrzweckmissionen einschließlich der Überwachung, Aufklärung und elektronischer Kriegsführung dienen. Zudem forderte er die Massenproduktion von kleinen Tarnkappendrohnen, schrieb Yonhap unter Berufung auf seine Pressesprecherin Kim Eun-hye.

Die Beziehungen zwischen Südkorea und dem weitgehend isolierten kommunistischen Nordkorea sind seit Jahrzehnten angespannt, haben sich aber noch weiter verschärft, weil der Norden in jüngerer Zeit ungewöhnlich häufig Raketen getestet hat und Yoon bei seinem Amtsantritt im Mai eine härtere Gangart gegenüber Pjöngjang angekündigt hatte. (APA, 4.1.2023)