Regisseurin Maria Schrader gab mit dem umjubelten Filmdrama "She Said" ihr Hollywooddebüt. Der Film erzählt die wahren Begebenheiten rund um die #MeToo-Affäre und den Harvey-Weinstein-Skandal, die 2017 von zwei Investigativjournalistinnen der "New York Times" ins Rollen gebracht wurden.

Decken Missbrauch auf, der jahrzehntelang vertuscht wurde: Jodi Kantor (Zoe Kazan) und Megan Twohey (Carey Mulligan).
Foto: © 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.

"She Said": Handlung des Films

Im Zentrum des Filmes stehen die beiden mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Redakteurinnen Megan Twohey (Carey Mulligan) und Jodi Kantor (Zoe Kazan), auf deren gleichnamigem Buch das Drama auch basiert. Nach akribischer Recherche und gegen zahlreiche Widerstände veröffentlichen die beiden 2017 jenen Artikel, der die #MeToo-Affäre ins Rollen bringen würde. Die zunächst vorliegenden Missbrauchsanschuldigungen der Schauspielerinnen Rose McGowan und Ashley Judd gegen den Hollywoodproduzenten und Medienmogul Harvey Weinstein erweisen sich lediglich als die Spitze des Eisbergs eines viel weitreichenderen Skandals. Twohey und Kantor entlarven Businessmeetings in Hotelzimmern als sexuelle Übergriffe und stoßen auf ein Netz aus Repression, Erpressung und Angst. Immer mehr Frauen, die sich aus Furcht um ihre Karriere und aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen jahrzehntelang nicht an die Öffentlichkeit gewagt haben, brechen schließlich das große Schweigen in Hollywood – eine weltweite Welle der Solidarität mit den Opfern ist die Folge.

Das sagen die Kritiken

"She Said" feierte im Oktober 2022 beim New-York-Film-Festival seine umjubelte Premiere und ist seit Anfang Dezember 2022 in den heimischen Kinos zu sehen. Die Reaktionen der Kritikerinnen und Kritiker waren vorwiegend positiv. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" bezeichnet den Film, der "Hollywoods Albtraum" schildere, als "spannend, zu Tränen rührend und erbaulich mit einem großartigen Happy End". Gleichzeitig könne das Drama aufgrund der Thematik "nicht weiter entfernt sein von der perfekten Hollywood-Story". Die Austria Presse Agentur lobte "She Said" als "hart gesottenen, sehr sachlichen, potenten Zeitungsfilm", der einem "klassischen Journalismusthriller" gleiche. Die "New York Times" äußerte sich positiv über das Bild des Journalismus, das der Film zeichne: "It details a triumph of journalistic sympathy and precision." Generell war die Kritik voll des Lobes für die Leistungen der Hauptdarstellerinnen und den Blickwinkel des Filmes, der aus der Opferperspektive erzählt wird.

Was sagen Sie?

Was hat Ihnen an "She Said" gefallen, was hat Sie vielleicht weniger überzeugt? Was wussten Sie bereits vor dem Film über die Thematik – inwiefern haben Sie die Berichterstattung verfolgt? Tauschen Sie sich im Forum aus! (Daniela Herger, 9.1.2023)