Ein Passagier am Flughafen von Peking Anfang dieses Jahres.

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Auch wenn die Corona-Pandemie schon mehrmals für beendet erklärt wurde und zumindest der Verlauf der Erkrankung für die meisten Menschen seinen Schrecken verloren hat, hält Covid die Weltgemeinschaft weiter auf Trab. Wann immer neue Varianten auftauchen, sorgen diese verständlicherweise erst einmal für Nervosität. Der Schwenk Chinas, die ersatzlose Abschaffung seiner Maßnahmen, die in ihrer Härte mehr und mehr für Verwunderung und Entsetzen in der Welt gesorgt hatten, macht es nun scheinbar unausweichlich, darauf zu reagieren. Denn kein Staat hat Interesse daran, sich wieder mit neuen, noch nicht einschätzbaren Varianten herumschlagen zu müssen.

Doch welche Maßnahmen man einführt, sollte genau durchdacht werden und vor allem virologisch und nicht nur politisch Sinn machen.

Österreich hat nun verpflichtende Tests für alle aus China einreisenden Personen angekündigt. Angesichts dessen, wie wenig im Inland noch getestet wird, eine interessante Entscheidung. Spätestens auf Österreichs Flughäfen haben die Betroffenen dann noch genug Gelegenheiten, sich anzustecken.

Abwasseranalysen

Abwasseranalysen sind laut Virologinnen und Virologen jedenfalls sehr sinnvoll, um zu überprüfen, welche Varianten wo im Vormarsch sind. Aber warum untersucht man nur das Toilettenwasser der Flieger aus China, wo aktuell keine neuen Varianten aufgetaucht sind, und nicht auch jenes aus Maschinen, die aus den USA kommen? Dort nämlich breitet sich immerhin die Variante XBB.1.5 gerade rasant aus. Man kann freilich damit argumentieren, dass man den Zahlen aus China weniger Vertrauen schenken kann.

Aber verantwortungsvolle Politik sollte – auf EU-Ebene wie auch auf Bundesebene – Acht geben, dass man Vorsicht nicht nur bei jenen walten lässt, die schon seit Beginn der Pandemie immer öfter von Hasskriminalität betroffen sind, weil man sie zum Sündenbock von Corona machte: Asiatinnen und Asiaten. Das passt zum alten Narrativ des Rassisten Donald Trump mit seinem "Chinese virus".

Das Virus pfeift aber auf Ethnien und Nationalitäten. Das zumindest hätte man mittlerweile von ihm lernen können. (Colette M. Schmidt, 5.1.2023)