Mit dem Ignis bringt Suzuki, gleich hinter dem Swift, ein zweites Modell in den Top Ten der günstigsten Neuwagen in Österreich unter.
Foto: Andreas Stockinger

In Teil drei unserer Marktübersicht blicken wir uns die Preisentwicklung bei den Massenherstellern an, alphabetisch nach Konzernen gegliedert. Die Tendenz ist bei Autos mit Verbrennungsmotoren und bei den E-Autos ganz ähnlich. Bei den Premiumherstellern nennen wir ohne weiteren Kommentar das derzeit jeweils günstigste Modell im Angebot.

Stellantis: Bei Alfa Romeo wurde die Produktion des Einstiegsmodells, der Giulietta, im Dezember 2020 eingestellt, heute günstigstes Modell ist der SUV Tonale mit 35.600 Euro.

Nach Auslaufen des C1 beginnt man mit dem C3 bei Citroën, die 15.000er-Hürde zu nehmen.
Foto: Reuters / Benoit Tessier

Citroën C1 (Ende 2021: 13.520 Euro) und Peugeot 108 (Oktober 2021: 13.220 Euro) – beide stammten aus der beendeten Kooperation mit Toyota (Aygo) – sind ebenfalls Geschichte, der aktuell preislich schlankste Citroën ist der C3 mit 16.700 Euro; kostete Ende 2019 14.890 Euro. Batterieelektrisch günstigster Doppelwinkler ist der ë-C4 mit 39.490 Euro, zum Marktstart im Februar 2021 lag der Preis bei 35.950 Euro.

Und bei der Semi-Premiummarke DS Automobiles ist der DS 4 (ab 33.070 Euro) der günstigste Markenrepräsentant; auf batterieelektrischer Seite wäre da der DS 3 mit 42.340 Euro zu nennen.

Gute Nachricht für Panda-Fans: Fiats Günstigster bleibt bis 2026 erhältlich.
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Zurück zur italienischen Reichshälfte: Der Fiat Panda steigerte sich in besagter Zeitspanne von 11.740 auf 14.390 Euro, dem Vernehmen nach soll er noch bis 2026 präsent bleiben. Und der erfolgreiche Mobilitätswende-Fiat, der 500 Elektro, kostet heute minimal 29.590 Euro, bei Marktstart im Oktober 2020 24.990 Euro.

Günstigster Jeep ist der Renegade, mit 31.790 sind Sie bei der (nicht mehr nur Gelände-)Kultmarke dabei, bei Maserati geht es los mit dem Grecale und herzhaften 87.970 Euro.

Unter dem Corsa gibt es seit Ende des Adam (entstand noch in der GM-Ära) kein Einstiegsmodell von Opel mehr.
Foto: Opel

Opel wiederum hat eine ganz eigene Geschichte, die aus dem Eigentümerwechsel von GM zu PSA zu erklären ist. So wurde der lustige Adam im Frühling 2019 gestrichen, der letzte eruierbare Preis – 14.940 Euro – datiert vom Juni 2018. Derzeit günstigster Opel ist der Corsa mit einem Listenpreis von 19.829 Euro, die Elektroversion Corsa-e startet bei 35.299 Euro. Was der noch unter GM-Ägide entstandene Vorgänger Ende 2019 gekostet hat, lässt sich nicht mehr ausfindig machen, zum Marktauftritt Anfang 2015 jedenfalls lag der Ab-Preis bei 10.990 Euro.

208: Einstieg in die Peugeot-Palette, günstigstes Modell der französischen Traditionsmarke sowohl verbrennungsmotorisch als auch elektrisch.
Foto: Guido Gluschitsch

Damit sind wir finalmente bei der Kernmarke Peugeot angelangt. Vom im Oktober '21 entfallenen 108 war schon die Rede, am günstigsten kann man sich heute mit dem 208 in die Marke einkaufen, also nächstgrößeres Fahrzeugsegment. Die Rede ist von 23.240 Euro und 100 PS, Ende 2019 ging es bei 15.800 Euro los, allerdings mit einer heute nicht mehr erhältlichen 75-PS-Motorisierung. Der batterieelektrische Peugeot e-208 wiederum ist für 38.730 Euro wohlfeil, Ende 2019 waren es 33.100, und das preislich nächstgelegene Elektromobil ist dann der e-2008 (44.920 Euro).

Subaru hat die Modellpalette in den vergangenen zehn, zwanzig Jahren ebenfalls nach unten hin ausgedünnt, günstigstenfalls legt man heute 26.490 Euro auf den Tisch und bekommt dafür einen Impreza,

Der Suzuki Swift ist eine der preiswertesten Möglichkeiten, in Österreich zu einem Neuwagen zu kommen.
Foto: Andreas Stockinger

Neben Dacia hat Suzuki die preislich attraktivste Modellpalette im ganzen Lande vorzuweisen, auch wenn zwei teurere Modelle aus der Kooperation mit Toyota hinzugekommen sind. Günstiger Suzuki ist heute der Swift (stieg im Beobachtungszeitraum von 13.490 auf 15.790 Euro), weil der Alto 2013 (kostete damals ab 7.990 Euro) und sein Nachfolger Celerio 2018 (9.990 Euro) ausgelaufen und nicht nachbesetzt worden sind. Als zweitgünstigster aktueller Suzuki folgt übrigens unmittelbar der Mikro-SUV Ignis – der ist für 15.990 Euro wohlfeil (Ende 2019: 14.990 Euro).

Toyota will im Kleinstwagensegment bleiben und schickte als Nachfolger des Aygo (Kooperation mit Peugeot und Citroën) den Aygo X ins Rennen.
Foto: Andreas Stockinger

Bei Toyota ist der Einstieg in den Oberklasseableger Lexus mit dem SUV UX gegeben, Kostenpunkt: 43.250 Euro, auch hier hat das einstige Einstiegsmodell, der CT, keinen Nachfolger bekommen, sein Aus in Österreich kam Ende 2020. Bei der Kernmarke selbst löste der Aygo X (16.290 Euro) den Aygo (zuletzt 12.140) ab, der im ersten Quartal 2022 vom Markt genommen wurde. Nächstgünstiger Pkw wäre dann der Yaris mit 19.390 Euro, dessen quasi "nackter" Vorgänger Ende 2019 für 13.190 Euro zu haben war. Elektrisch? Der Einstiegspreis für den bZ4X liegt bei 51.290 Euro.

Rasch noch Volvo und Polestar: Günstigster Volvo ist der XC40 (ab 36.603 Euro), günstigster elektrischer der XC40 Recharge Pure Electric (ab 51.990 Euro), und bei der von Volvo abgespaltenen Elektromarke Polestar, wo derzeit nur der Polestar 2 verfügbar ist, sind Sie mit 50.990 Euro dabei.

Im Volkswagen-Konzern schließlich sieht es so aus: Günstigster Audi ist momentan der A1 Sportback, für den 23.149 Euro zu berappen sind. Offiziell bestätigt ist aber schon, dass A1 und Q2 (kleinster Audi-SUV) keine direkten Nachfolger mehr bekommen werden. Günstigster Audi wäre dann der A3, der momentan auf mindestens 30.531 Euro kommt. Und der elektrische Einstieg bei der Premiummarke mit den vier Ringen ist mit dem Q4 e-tron und 55.034 Euro gegeben.

Bei Seats junger Submarke Cupra, auch die mit Semi-Premium-Anspruch, heißt das erschwinglichste Modell Leon (ab 31.392 Euro), auf der elektrischen Seite startet der Born bei 43.990 Euro.

Die andere Form von günstig: Der 718 Cayman ist das billigste Modell bei Porsche, er kostet weit über 70.000 Euro – in "echter" Währung (Schilling) sind wir da bei einer Million.
Foto: Andreas Stockinger

Und der Vollständigkeit halber: Der Einstieg bei Porsche reißt ein Loch in Höhe von 73.057 Euro ins Konto, dafür nennt man dann einen 718 Cayman sein Eigen. Elektrisch kratzt man schon am Hunderter: Der günstigste Taycan kostet 90.921 Euro.

Damit zu den Volumenmarken, um die es hier zuvorderst geht. Der Importeur schickt – ähnlich wie bei der Konkurrenz – voraus, dass aufgrund der Lieferengpässe in den vergangenen Jahren die Angebotsstrukturen vereinfacht und/oder gestrafft worden seien, "wodurch bei einigen Modellen die untersten Ausstattungsversionen oder Motoren rausgefallen sind. Jetzt, mit der Entspannung der Situation, werden diese Angebote nach und nach wieder geöffnet", sprich: Es werden neue, günstigere Einstiegsvarianten in Aussicht gestellt.

Bei Seat ist der Ibiza das leistbarste Modell, ...
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Bei Seat ist der Mii von der Bildfläche verschwunden (wie bei Skoda der Citigo), hinsichtlich Leistbarkeit war der Kleinstwagen konventionell angetrieben wie elektrisch eine echte Ansage. Im Beobachtungszeitraum verteuerte sich der günstigste Ibiza von 13.940 auf 14.990 Euro, beim nächstgünstigen Arona liest sich das 17.590 zu 18.190 Euro.

... bei Skoda der Fabia. Von der jüngsten Generation gibt es keinen Kombi mehr.
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Bei Skoda geht es nunmehr mit dem Fabia los, der Vorgänger kostetet Ende 2019 14.120 Euro, aktueller Einstiegspreis: 17.250. Noch ein Wermutstropfen: Der ausgesprochen begehrte Fabia Combi bekommt keinen Nachfolger, wenn das Vorgängermodell ausläuft, ist diese Option versperrt. Und elektrisch? Geht es beim Enyaq mit 49.450 Euro los.

Elektrisch gibt es ihn nicht mehr, aber immerhin kann man den up! als Benziner noch bis diesen Herbst ordern, als mit Abstand günstigsten aller VWs.
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Anders als bei Seat und Skoda bleibt bei VW der up! vorläufig weiter im Programm, immerhin: Er ist bis Herbst dieses Jahres bestellbar. up!-Preisentwicklung: 12.190 auf 14.040 Euro. Nächstgünstiger VW ist dann der Polo – kostet heute ab 19.890, vor dem Facelift Ende 2019 15.110 Euro. Da der Elektro-up! Nicht mehr verfügbar ist, beginnt der Einstieg in VWs Elektropalette mit dem ID.3. Kostet heute günstigstenfalls 44.390, Ende 2019 waren es 34.090. Und der Golf, einst und Jahrzehnte lang die Standardware in Österreich? Kostet heute günstigstenfalls 26.790 €.

Das Bild ist jedenfalls klar, die Preise bei den Autos haben in den vergangenen Jahren angezogen, in vielen Fällen sogar dramatisch. Zieht man bei 20.000 Euro eine Grenze halbwegs lockerer Leistbarkeit, so gibt es in Österreich derzeit knapp 25 Autos. Es werden laufend weniger. Und Elektro? Da geht es, wie aufgezeigt, bei 22.990 Euro los.

Wer meint, auf junge Gebrauchte ausweichen zu können: Auch die wurden deutlich teurer. (Andreas Stockinger, 11.1.2023)