SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bei Armin Wolf am Sonntag in der "ZiB 2".

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Wer Schnellsprechen und Konfrontation mag, ist in der TVthek am Sonntag richtig gewesen. "Würde ich es mir leicht machen, würde ich hier nicht sitzen", stellte die in die "ZiB 2" geladene SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fest.

Der burgenländische Landeschef Hans Peter Doskozil war natürlich nicht höchstselbst anwesend, hat aber selbstverständlich seine Säge am Sesselbein der Bundeschefin bei Armin Wolf gelassen. Ja, das sei ein Problem, konstatiert Rendi-Wagner und erklärt so den Verlust des ersten Platzes in Meinungsumfragen an die FPÖ.

Und einmal geht's noch

"Sie bringen es offenbar nicht auf den Boden", macht Wolf weiter. "Wenn alle dahinterstehen, dann ist die SPÖ unschlagbar", lautet der Konter. Warum dann ausgerechnet in SPÖ-regierten Ländern (Wien, Kärnten, Burgenland) die Arbeitslosigkeit am höchsten sei, greift der Moderator flott weiter an. Jetzt wird es rutschig im Ring. Sie kenne die Zahlen nicht so genau, weicht Rendi-Wagner aus. Wolf wittert Deckungsverlust und macht mit den Zahlen zur SPÖ-Forderung nach einem Aussetzen der Umsatzsteuer auf Grundnahrungsmittel weiter. Er macht den Punkt, die SPÖ-Chefin fragt, wie zielführend solche Mathematikstunden seien, und kontert mit einem guten Sager zur Abschaffung der kalten Progression als "Dusche über Besserverdiener".

Entscheidende letzte Runde: ob es denn nicht ihre Verpflichtung wäre, "zur Seite zu treten", wenn ein anderer laut Umfragen die Partei zu besseren Werten führen könne? Immerhin könne sie offenbar nicht ausreichend von der Krise der Regierungsparteien profitieren. Sie werde als erste Frau in der Partei, gewählt als Vorsitzende, von ihrem Recht, als Spitzenkandidatin anzutreten, Gebrauch machen, stellt Rendi-Wagner klar.

Schon läutet die Schlussglocke. Leicht wird es nicht, da haben beide recht. (Karin Bauer, 9.1.2023)