Das Hotel liegt idyllisch an einer Bucht.

Foto: Karin Cerny

Auf den Lofoten dringt im Winter Fast den ganzen Tag warmes Licht aus den Häusern.

Foto: Karin Cerny

Ein Schneesturm auf den Lofoten

Foto: Karin Cerny

Auf dem Gestell vor der Hütte wird der Fisch zum Trocknen aufgehängt.

Foto: Karin Cerny

Der Sonnenuntergang im Norden Norwegens folgt im Jänner spätestens zwei Stunden auf den Aufgang.

Foto: Karin Cerny

Plötzlich überrascht uns ein Schneesturm: Binnen Minuten ist nicht mehr auszumachen, wo die Straße aufhört, und die Wiese beginnt. Nur die vereinzelt stehenden roten Holzhäuser leuchten noch unwirklich inmitten einer weißen Welt. Und ganz hinten thronen mächtige Felsen, die steil aus dem Wasser ragen. Sie wirken wie die Rücken von Dinosauriern. Man würde sich nicht wundern, wenn sie plötzlich auftauchten.

Shopping mit dem Schlitten

Die Inselgruppe der Lofoten in Nordnorwegen ist archaisch und unwirklich schön. Die Vulkane der Eiszeit haben die spitzen Berge geformt, die engen Straßen gehen malerisch an Fjorden vorbei. Die beschaulichen Städte tragen wundersame Namen wie Svolvær, Leknes, Reine oder Å. Leknes ist an diesem Tag wie ausgestorben, bis wir bemerken, dass sich alle im Einkaufszentrum aufhalten, das wie ein Schutzwall gegen die Kälte wirkt. Die Shoppingausbeute wird dann auf einem Schlitten heimgebracht. Wie sonst bei diesem Wetter.

Hotel aus Fischerhütten

Die Lofoten waren meine letzte Reise vor dem Ausbruch der Pandemie, ich war in Gruppe mit Kneissl Touristik in einem Bus unterwegs. Übernachtet haben wir einmal direkt am Meer in dem Hotel Statles Robusenter, das an alte Fischerhütten erinnert. Rorbuer heißen diese auf Norwegisch (zusammengesetzt auf "Ro" wie Rudern und "Bu" wie Wohnen). In den 1950er-Jahren stand hier noch ein Fischereibetrieb, in dem Salzfisch, Stockfisch, aber auch Kaviar und Lebertran hergestellt wurden. In den 1980er-Jahren beschloss die Familie dann ein Hotel mit Restaurant daraus zu machen. Eine gute Idee: Rorbuer sind auf den Lofoten so beliebt, dass sie mittlerweile auch neu gebaut werden. Manche sind minimalistisch luxuriös, andere sehr schlicht, aber heimelig.

Stress beim Fotografieren

Gerade im Winter ist es ein Abenteuer in ihnen zu übernachten. Der Wind pfeift durchs Gebälk, man fühlt sich ein wenig wie auf einem Geisterschiff. Der Blick geht hinaus aufs dunkle Meer, auf dem Eisschollen treiben. Fast wäre ich schon eingeschlafen, als es heftig an meine Tür klopft. "Nordlichter", ruft jemand. Alle werfen schnell eine Winterjacke über den Pyjama. Der einzige Stress: Wie fotografieren? Es ist nämlich gar nicht so einfach, die perfekte Belichtung zu finden. Ich gebe auf und beschließe: Ich genieße den perfekten Moment – und speichere alles im Kopf ab. Reicht doch! (Karin Cerny, 15.1.2023)