Strom, Gas und Sprit kosten weiterhin deutlich mehr.

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Wien – Die heimischen Haushalte haben im November 2022 weiterhin deutlich mehr für Energie zahlen müssen als ein Jahr davor. Zwar gab es gegenüber Oktober eine leichte Entspannung bei den Haushaltsenergiepreisen, im Jahresvergleich betrug der Anstieg im Schnitt aber rund 42 Prozent, zeigen Berechnungen der Österreichischen Energieagentur. Besonders kräftige Steigerungen gab es bei Holzpellets (plus 148 Prozent) und Erdgas (plus 109 Prozent), wo sich die Preise mehr als verdoppelt haben.

Keine Rückkehr auf Vorkrisenniveau

"Mit einer Rückkehr der Haushaltskundenpreise auf Vorkrisenniveau ist in Anbetracht der aktuellen Großhandelssituation weder kurz- noch mittelfristig zu rechnen", heißt es laut Energieagentur. Allerdings gab es zuletzt eine leichte Entspannung. Mit Dezember 2022 ist die Strompreisbremse der Bundesregierung in Kraft getreten. An den Großhandelsmärkten ist es in den vergangenen Wochen zu einem Preiseinbruch gekommen. Die sehr milden Temperaturen in Kombination mit den europaweiten Anstrengungen, Energie zu sparen sowie der generell reduzierte Energiebedarf rund um die Feiertage im Dezember hätten zu einer unerwartet niedrigen Nachfrage nach Gas geführt.

"Für Kund:innen mit Spotpreis- oder Float-Tarifen, die eng an die Großhandelspreise gebunden sind, und auch während Phasen mit extremen Preisen nicht gewechselt wurden, sind diese Preisrückgänge sofort oder mit einer geringen Verzögerung zu spüren", so die Energieagentur. Das erkläre auch den leichten Rückgang bei den Strompreisen von rund vier Prozent im November gegenüber Oktober. Kunden und Kundinnen, die Verträge mit einer Preisgarantie oder einer jährlichen bzw. halbjährlichen Preisanpassungsklausel haben, müssten sich bis zur nächsten Preisanpassung gedulden. Diese sind üblicherweise zu Quartalsbeginn.

Deutlich erhöhte Preise

Im Jahresvergleich waren die Haushaltspreise für Strom im November immer noch um fast ein Fünftel höher als im November 2021. Heizöl verteuerte sich im Jahresvergleich um 77 Prozent, Fernwärme um fast 62 Prozent, Brennholz wurde im Schnitt um 83 Prozent teurer.

Die Spritpreise sind gegenüber Oktober zwar gesunken, blieben aber insgesamt teuer. Diesel kostete im November 38 Prozent mehr als im November 2021, Superbenzin verteuerte sich um rund ein Fünftel. (APA, 10.1.2023)