36 Millionen Euro kostete der Umbau der Schienenstrecke. (Symbolbild)

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Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit fährt die Innsbrucker Straßenbahnlinie 5 am Mittwoch erstmals über die Stadtgrenzen hinaus. Die neue Schienenstrecke durch das Wohngebiet im Osten und Neu-Rum ist laut einem Bericht des ORF Tirol weitgehend fertiggestellt. Für den Umbau wurden Kosten in der Höhe von 36 Millionen Euro veranschlagt.

1,2 Kilometer Schiene zu errichten, dafür brauche man "im Normalfall keine zweieinhalb Jahre", räumt der Geschäftsführer der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB), Martin Baltes, im Gespräch mit dem STANDARD ein und verweist auf "besondere Rahmenbedingungen". Das Errichten von Fußgängerunterführungen, die Querung von Bundesstraßen, das "Andocken am Bahnhof der ÖBB" – all das habe einen "hohen Abstimmungsbedarf" erfordert. Mit dem Ergebnis sei er aber "sehr zufrieden".

Durch den Ausbau der Straßenbahn zu einer Regionalbahn werden vor allem Pendlerinnen und Pendler entlastet – etwa jene, die mit der Bahn aus dem Unterland kommend nun nicht mehr bereits am Hauptbahnhof auf den städtischen Öffi-Verkehr umsteigen müssen.

Schulungsfahrten jeden Mittwoch

Am Mittwoch starten die IVB als Betreiber der künftigen Tramlinie bis Rum mit Schulungsfahrten für alle 180 Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer. In den kommenden Wochen sollen solche Probefahrten dann jeweils am Mittwoch zwischen 9 und 15 Uhr stattfinden. Es sei "unbedingt erforderlich", dass die Fahrerinnen und Fahrer die Strecke genau kennenlernen, außerdem müsse man sicherstellen, dass die Signalanlagen "richtig reagieren", erklärt Baltes. Dass es im Zuge des Probebetriebs zu merklichen Einschränkungen und Behinderungen kommt, glaubt er nicht.

Durchgehendes Straßenbahnnetz von Rum bis Völs

Schlussendlich soll die Regionalbahn von Rum bis zum Bahnhof in Völs im Westen der Stadt fahren. Die Planungen für diese Erweiterung laufen. Diese sei "weniger komplex", lässt Baltes wissen. Allerdings müssten sowohl der Inn als auch die Autobahn gequert werden. Hierfür sei eine neue Brücke mit 200 Metern Länge über den Inn bei Innsbruck-Kranebitten notwendig.

Weitere 67 Millionen Euro für Westausbau

Noch im ersten Halbjahr 2023 soll es dafür einen Wettbewerb geben, schreibt der ORF Tirol. Die bisherigen Kostenschätzungen für den Tramausbau zum Einkaufszentrum Cyta und zum Völser Bahnhof lägen bei gut 67 Millionen Euro. Nach Abschluss des Brückenwettbewerbs und des Genehmigungsverfahrens müsse der Kostenrahmen aber neu überprüft werden, heißt es vonseiten des Landes.

Ebenjenes Genehmigungsverfahren ist für das erste Halbjahr 2024 vorgesehen, danach folgt die Bauphase. Eine Inbetriebnahme der Regionalbahn bis Völs wird für Ende 2027 angepeilt. Baltes zeigt sich zuversichtlich, dass der Zeitplan halten wird. (Maria Retter, 10.1.2023)