Tiktok steht wegen Datenschutzbedenken weltweit in der Kritik.

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Tiktok-Chef Shou Zi Chew hat sich bei einem Besuch in Brüssel den Fragen der EU zur Datensammelwut der chinesischen Videoplattform gestellt. Unter anderem sei es um die Maßnahmen des Unternehmens zur Einhaltung der europäischen Datenschutzgesetze gegangen, teilte die EU mit.

Chews Gesprächsreihe in Brüssel begann mit Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. "Ziel des Treffens mit Tiktok war es zu überprüfen, wie sich das Unternehmen darauf vorbereitet, seinen Verpflichtungen aus der Verordnung der Europäischen Kommission nachzukommen", erklärte Vestager. "Bei dem Treffen diskutierten die Parteien auch die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) und Fragen des Datenschutzes und der Datenübertragungsverpflichtungen unter Bezugnahme auf die jüngsten Presseberichte über aggressives Sammeln und Überwachen von Daten in den USA", hieß es.

Auch Vizekommissionspräsidentin Věra Jourová baute am Dienstag nach einem Treffen mit dem Tiktok-Chef darauf, dass Tiktok "sich bei der Achtung der EU-Gesetze und dem Wiedererlangen des Vertrauens europäischer Behörden ins Zeug legt", wie sie auf Twitter mitteilte.

Tiktok, das zum chinesischen Konzern Bytedance gehört, steht wegen Datenschutzbedenken weltweit in der Kritik. Im vergangenen Monat hatte die Firma eingestanden, dass Mitarbeiter unerlaubt auf Daten zweier Journalisten zugegriffen hätten, um die Quelle eines Informationslecks zu finden.

Die jüngsten Medienberichte über "aggressiven Datenzugriff" und die Überwachung in den USA sind in Brüssel auch zur Sprache gekommen. Für eine Stellungnahme war das Unternehmen zunächst aber nicht zu erreichen. (red, Reuters, 11.01.2023)