Für eineinhalb Stunden blieben in den USA die Flugzeuge am Boden.

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Washington – Die Störung im US-Flugverkehr ist nach ersten Erkenntnissen der Luftfahrtbehörde offenbar auf eine fehlerhafte Datenbankdatei zurückzuführen. Hinweise auf einen Hackerangriff gebe es nicht, teilte die FAA am Mittwoch mit. Die Untersuchungen liefen aber noch. Die fehlerhafte Datei habe nicht nur das Hauptsystem betroffen, sondern auch das Backupsystem, sagten mit den Untersuchungen vertraute Personen.

Verkehrsminister Pete Buttigieg sagte bei CNN, nach dem Ausfall des zur Flugvorbereitung für Piloten wichtigen Systems Notam (Notice to Air Missions) sei das Notfallsystem zwar angesprungen. Es habe aber Zweifel gegeben, ob es einwandfrei laufe. Daher sei ein kompletter Neustart nötig geworden, der die FAA zu dem 90-minütigen Stopp aller Inlandsflüge veranlasst habe.

Tausende Flüge verspätet oder gestrichen

Bisher waren aufgrund der Störung 9.600 Flüge verspätet, über 1.300 wurden gestrichen, wie aus Daten des Flug-Trackers FlightAware hervorging. Die Zahl könnte aber noch steigen, noch gibt es Beeinträchtigungen. Die Fluggesellschaften rechnen damit, dass der Flugverkehr am Donnerstag wieder normal laufen dürfte. Die Auswirkungen auf Langstreckenflüge zwischen den USA und Europa waren gering.

Über Notam informieren sich Piloten über planmäßige Einschränkungen und kurzfristige Gefahren auf der Route oder Änderungen im technischen Ablauf an Flughäfen. So erfahren sie zum Beispiel, ob es Luftraumsperrungen nach Vulkanausbrüchen oder aufgrund von Militärkonflikten gibt, wie es in Europa zurzeit wegen des Ukraine-Krieges der Fall ist. (APA, 12.1.2023)