Am Thema Ball scheiden sich die Geister. Sind die einen große Fans davon, sich in die "Ansapanier" zu werfen, ein edles Kleid oder einen schönen Smoking anzuziehen und bis in die frühen Morgenstunden in prachtvollem Ambiente das Tanzbein zu schwingen, können sich die anderen nichts Öderes und Anstrengenderes vorstellen als einen Ballbesuch inklusive vieler Stunden Smalltalk und Musik, die nicht dem eigenen Geschmack entspricht.

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"Alles Walzer" oder eher "Nein danke"?
Foto: Getty Images/Alexander Hassenstein

Bälle: Tanzen unter verschiedenen Vorzeichen

Die heurige Ballsaison ist jedenfalls in vollem Gange – und kann seit Beginn der Corona-Krise erstmals wieder fast uneingeschränkt stattfinden. Seit dem Auftakt, den bereits am 11. November der Wiener Rauchfangkehrerball gebildet hat, geht es Schlag auf Schlag. Die Auswahl an Bällen, die besucht werden können, ist in diesen Wochen und Monaten groß. So mancher geht vielleicht gerne dort feiern, wo die eigene Branche zelebriert, und besucht etwa den Zuckerbäckerball, Polizeiball, Juristenball oder Ärzteball. Andere gehen lieber zu Bällen, die im Zeichen einzelner Bundesländer stehen – etwa zum Tirolerball oder Steirerball, wobei Letzterer als Sommerball erst im Juni 2023 begangen wird. Der Höhepunkt der Saison folgt am 16. Februar mit dem Wiener Opernball – wobei es auch nicht wenige Menschen gibt, die dieser Veranstaltung eher skeptisch gegenüberstehen und geneigter sind, den alternativeren Rosenball zu besuchen.

Die Locations, an denen die Bälle zelebriert werden, sind auch meist als hochkarätig zu bezeichnen – sei es die Hofburg, das Rathaus, die Staatsoper oder das eine oder andere Palais. Bei einer derlei gehobenen Veranstaltung an einem solch besonderen Ort gehören auch Dresscodes mit einiger Selbstverständlichkeit dazu und können bei Nichteinhaltung sogar dazu führen, dass einem der Zutritt zum Ball verwehrt wird. Auch solche Bekleidungsvorschriften polarisieren – während die einen Ballgäste sich bereitwillig einem strengen "White Tie"-Gebot mit Frack und bodenlangem Abendkleid unterwerfen, besuchen andere lieber Bälle, bei denen rustikale Trachten-Outfits Pflicht sind und man nur mit Dirndl, Krachlederner und Co richtig angezogen ist. Wie bewandert man auf dem Tanzparkett ist, kann man ebenfalls bei derlei Events präsentieren: Während manche Gäste vielleicht nur in jungen Jahren eine Tanzschule besucht haben und es meiden, sich in dieser Hinsicht hervorzutun, gehen andere in der Freizeit regelmäßig in Tanzkurse und freuen sich, ihr Können bei einem Ball unter Beweis zu stellen. Der Wirtschaftsfaktor von Bällen ist jedenfalls nicht zu unterschätzen: Nachdem zuletzt zwei Jahre lang sämtliches Ballgeschehen pausieren musste, erwartet man heuer eine Rekordsaison mit Einnahmen von bis zu 170 Millionen Euro. Freilich gibt es auch genügend Menschen, die nicht gewillt sind, dazu beizutragen und viel Geld für den Besuch eines solchen Events in die Hand zu nehmen, da sie mit Bällen per se nur wenig anfangen können.

Wie stehen Sie zum Thema Ball?

Werden Sie heuer den einen oder anderen Ball besuchen, oder lassen Sie Bälle gänzlich aus? Tanzen Sie dort gerne – und wie geht es Ihnen mit dem Dresscode? Und hat der Opernball-Besuch irgendeinen Reiz für Sie? Erzählen Sie im Forum! (Daniela Herger, 18.1.2023)