Anders als in bisherigen Umfragen ist in der Erhebung nicht die SPÖ, sondern die FPÖ auf Platz zwei.

Foto: Helmut Fohringer

Eine Umfrage im Auftrag von "Heute" und ATV zur niederösterreichischen Landtagswahl am 29. Jänner sieht die ÖVP derzeit bei 40 Prozent und die FPÖ mit 25 Prozent recht klar vor der SPÖ mit 22 Prozent. Bei der fiktiven Landeshauptmanndirektwahl reiht die Untersuchung von Unique Research unter der wissenschaftlichen Leitung von Peter Hajek Landeshauptfrau und ÖVP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner mit 37 Prozent klar vor Udo Landbauer (FPÖ, 16) und Franz Schnabl (SPÖ, 10) ein.

Die von 9. bis 12. Jänner durchgeführte Telefon-/Onlinebefragung sagt der Volkspartei damit in ihrer Hochschätzung – ähnlich wie in mehreren IFDD-Umfragen für die "NÖN" – das bisher schlechteste Resultat bei einer Regionalwahl im Bundesland seit 1945 voraus. Bei der Landtagswahl 2018 war die ÖVP auf 49,6 Prozent Wählerzustimmung gekommen.

Die aktuelle Umfrage wurde unter 1.200 Wahlberechtigten in Niederösterreich durchgeführt, die maximale Schwankungsbreite beträgt plus/minus 2,8 Prozent. Anders als die genannten Umfragen haben Unique Research / Hajek aber die FPÖ (25 Prozent) und nicht die SPÖ (22 Prozent) auf Platz zwei. Letztere würde somit gegenüber dem Urnengang 2018, bei dem sie auf 23,9 Prozent kam, ebenfalls verlieren. Das Wahlergebnis der FPÖ betrug damals 14,8 Prozent.

Jeder vierte FPÖ-Wähler kommt von Türkis

Die Grünen kommen in der Hochschätzung auf sechs Prozent, würden gegenüber ihren 6,4 Prozent von 2018 also ungefähr gleich bleiben. Auch für die Neos werden sechs Prozent genannt, sie kamen vor fünf Jahren auf 5,2 Prozent. Rund 110.000 Wähler sind laut der Untersuchung noch unentschlossen, das sind zwölf Prozent jener, die ganz sicher an der Wahl teilnehmen wollen.

Wie es in der Erläuterung der Studienautoren heißt, könnte die FPÖ zum "großen Gewinner dieser Wahl" werden. Die blauen Wähler seien gut mobilisiert. Jeder vierte FPÖ-Wähler komme aus dem ehemals türkisen Lager. Die derzeitige Themenlage – Stichwort: Asyl – sei ideal für die Landesblauen. Die SPÖ hingegen werde sich schwertun, das Ergebnis von 2018 zu erreichen. Der SPÖ-Bundestrend sei "keine Unterstützung".

Die ÖVP werde wohl größere Verluste gegenüber 2018 hinnehmen müssen. Mikl-Leitner strahle in die anderen Parteiwählerschaften aus, mit Ausnahme des blauen Lagers. Unique Research / Hajek sehen für ÖVP mit ihrer gut mobilisierten Wählerschaft noch Potenzial nach oben (insbesondere, wenn die Wähler der anderen Parteien zu Hause bleiben), der Vierer vor dem Ergebnis sei allerdings nicht abgesichert. (APA, 13.1.2023)