Meta zieht vor Gericht.

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Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat vor dem kalifornischen Bundesgericht Klage gegen das Überwachungsunternehmen Voyager Labs eingereicht. Diesem wirft der Internetkonzern vor, mithilfe von Fake-Accounts "unrechtmäßig Daten von Facebook, Instagram und anderen Websites gesammelt" zu haben. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Donnerstag hervor. Konkret soll Voyager einem "Guardian"-Bericht zufolge 38.000 falsche Facebook-Profile erstellt haben, um die Daten von mehr als 600.000 Usern zu sammeln. Dadurch seien unter anderem die Profilinformationen, Beiträge, Freundeslisten, Fotos und Kommentare abgegriffen worden.

Die Accounts von Voyager Labs hat Meta bereits deaktiviert. Mit der Klage sollen nun die eigenen Richtlinien durchgesetzt werden und Voyager gänzlich von Instagram und Facebook verbannt werden. "In unserer Klage wird der Vorwurf erhoben, dass Voyager unsere Nutzungsbedingungen gegen gefälschte Konten und unbefugtes und automatisiertes Scraping verletzt hat", schreibt Meta hierzu. Deshalb beantrage man eine dauerhafte Unterlassungsverfügung, "um die Menschen vor Scraping-for-Hire-Diensten zu schützen".

Zusammenarbeit mit Polizei

Laut Meta gebe es eine ganze Branche, die entsprechende Dienste für alle mit Interesse anbiete. Dabei sei es egal, auf welche Nutzer die Auftraggeber abzielen würden oder welcher Zweck verfolgt werde. "Diese Branche sammelt im Verborgenen Informationen, die Menschen mit ihrer Gemeinschaft, ihrer Familie und ihren Freunden teilen, und zwar ohne Aufsicht oder Rechenschaftspflicht und auf eine Weise, die die Bürgerrechte der Menschen beeinträchtigen kann", kritisiert Meta weiter.

Mitte November deckte der "Guardian" auf, dass Voyager Labs im Jahr 2019 mit der Polizei in Los Angeles zusammengearbeitet hat, um anhand von Social-Media-Informationen vorhersagen zu können, wer in Zukunft möglicherweise straffällig werden könnte. Laut der britischen Zeitung seien die Strafverfolger dank der bereitgestellten Daten in der Lage gewesen, Menschen durch die Rekonstruktion des Online-Auftritts zu überwachen.

Nicht das erste Mal

Es ist nicht das erste Mal, dass Meta etwas gegen Scraping-for-Hire unternimmt. Im Juli letzten Jahres reichte der Konzern eine Klage gegen ein Unternehmen namens Octopus ein, weil es Daten von Facebook und Instagram abgegriffen haben soll. Damals sollen mehr als 350.000 Instagram-Nutzer betroffen gewesen sein. Kundinnen und Kunden des Services sei die Möglichkeit gegeben worden, über eine Cloud-Plattform direkt auszuwählen, ob man Daten von Amazon, eBay, Twitter, Yelp, Google, Target, Walmart, Indeed, Linkedin, Facebook oder Instagram wolle. (red, 13.1.2023)