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Lima – Perus Präsidentin Dina Boluarte hat sich bei der Bevölkerung für die vielen Opfer, die in den letzten Wochen bei Protesten zu beklagen waren, entschuldigt. "Ich verstehe und teile Ihre Empörung, der Staat hat eine große Schuld gegenüber dem Land", sagte Boluarte in einer Ansprache an die Nation Freitagabend (Ortszeit). Rücktrittsforderungen lehnte sie ab, aber sie habe den Kongress aufgefordert, die Wahlen vorzuziehen. Eine Reihe von Ministern ist zurückgetreten.

Der Innenminister, der Arbeitsminister und die Frauenministerin seien angesichts der Demonstrationen zurückgetreten, berichtete Boluarte. Sie ernannte Vicente Romero, einen pensionierten General der Nationalpolizei, zum neuen Innenminister.

Todesopfer bei Protesten

Die wochenlangen Proteste haben seit Anfang Dezember mindestens 42 Tote gefordert. Die Staatsanwaltschaft gab an, dass 355 Zivilisten und 176 Polizisten verletzt und 329 Bürger verhaftet wurden, die alle im Zusammenhang mit den regierungsfeindlichen Straßenprotesten stünden.

Auslöser der Proteste war die Absetzung und Inhaftierung des unter Korruptionsverdacht stehenden Präsidenten Pedro Castillo. Dem Linkspolitiker wird vorgeworfen, dass er widerrechtlich das Parlament auflösen wollte, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen. Amtierende Präsidentin ist seither Boluarte. Castillos Anhänger fordern Neuwahlen, die Freilassung des Politikers und den Rücktritt Boluartes. (APA, 14.1.2023)