Matchwinner Marcus Rashford.

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Jürgen Klopp gratuliert Brightons Roberto De Zerbi.

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Manchester United hat am Samstag in der Premier League das Derby gegen City für sich entschieden. Die Elf von Trainer Erik ten Hag besiegte in der 20. Runde den englischen Meister im Old Trafford mit 2:1. Bruno Fernandes (78.) und Marcus Rashford (82.) drehten die hochemotionale Partie zugunsten der Gastgeber, nachdem Jack Grealish (60.) City voran gebracht hatte. In der Tabelle liegen die Red Devils als Dritter nur noch einen Punkt hinter dem zweitplatzierten Lokalrivalen.

Einen Rückschlag erlebte auch Liverpool. Die "Reds" verloren bei Brighton nach einer torlosen ersten Spielhälfte verdient noch mit 0:3 und fielen hinter die Südengländer auf Rang acht zurück. Solly March (47., 53.) und Danny Wellbeck (81.) bescherten Brighton den Heimerfolg. Everton bleibt nach einem 1:2 (1:0) gegen Southampton Vorletzter. Der Vorstand des Clubs aus Liverpool war nicht zu der Heimpartie erschienen, nachdem es Sicherheitsbedenken gab. Tabellenführer Arsenal ist am Sonntag im Derby gegen Tottenham im Einsatz. Die "Gunners" können den Vorsprung auf ManCity mit einem Sieg auf acht Zähler ausbauen.

Revanche gelungen

United revanchierte sich damit für die 3:6-Niederlage im Herbst im ersten Saison-Derby und hat damit nun schon neun Pflichtspiele in Folge gewonnen. Dabei sah es in der zweiten Hälfte nach einem Sieg der Gäste aus. "Joker" Grealish, der drei Minuten zuvor erst eingewechselt worden war, hatte das Team von Star-Trainer Pep Guardiola per Kopf nach Vorlage von Kevin de Bruyne in Führung gebracht.

Doch ein umstrittener Treffer brachte City mit dem weitgehend unauffällig agierenden Erling Haaland zu Fall. Casemiro hatte den klar im Abseits stehenden Rashford bedient, der englische Teamspieler jagte auch dem Leder hinterher, überließ den Ball aber im letzten Moment Bruno Fernandes. Der Portugiese netzte unhaltbar zum Ausgleich ein. Trotz wütender City-Proteste zählte der Treffer, Referee Stuart Attwell machte passives Abseits geltend – eine äußerst heikle Entscheidung.

Und United legte umgehend nach: Nach Vorarbeit von Alejandro Garnacho schoss Rashford die Red Devils zum Sieg. Für den Angreifer war es das siebente Pflichtspiel in Folge, in dem er zumindest ein Tor erzielt hat. Das schaffte für den Club zuletzt Cristiano Ronaldo 2008.

Guardiola schimpft

"Egal, ob Rashford eingegriffen hat oder nicht, er hat unseren Torhüter und unsere Innenverteidiger abgelenkt", schimpfte Guardiola nach dem Spiel. Ten Hag äußerte sich diplomatisch. "Ich verstehe die andere Seite. Natürlich ist es ein verwirrender Moment. Aber wenn man den Regeln folgt und er den Ball nicht berührt hat, dann hat er auch nicht eingegriffen und es ist ein Tor." Über Rashford sagte der Niederländer: "Er hat gelernt, dass Spitzenfußball bedeutet, alles zu geben und schmerzhafte Momente zu überwinden. Ein Spieler wie er ist dann nicht zu stoppen."

In Brighton war Jürgen Klopp bedient. Cody Gakpo gab bei den Gästen einen unscheinbaren Einstand, Liverpool konnte sich kaum eine Chance erarbeiten und war in der Abwehr anfällig. "Dieselben Spieler haben schon unglaubliche Spiele abgeliefert, aber wenn man nicht organisiert auftritt, kann es so ausschauen", sagte Klopp über die Vorstellung seiner Elf. Er sei doch beunruhigt, gab der Deutsche zu verstehen. "Wie kann man das nicht sein, nach so einem Spiel?" (APA, red, 14.1.2023)