Retter versammeln sich am Ort des Flugzeugabsturzes.

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Kathmandu – In Nepal ist ein Flugzeug mit 72 Menschen an Bord abgestürzt. Die Maschine vom Typ ATR 72 der Yeti Airlines sei in der Region Pokhara im Westen des Landes aufgeschlagen, erklärte ein Flughafensprecher am Sonntag. Ein Polizeisprecher sagte, mindestens 68 Menschen seien gestorben. Ministerpräsident Pushpa Kamal Dahal berief eine Notstandssitzung des Kabinetts ein. Er sprach seinen Kummer aus und wies Sicherheitskräfte, alle Behörden der nepalesischen Regierung und Einheimische an, bei den Sicherheitsarbeiten zu helfen.

An Bord der Maschine befanden sich 72 Personen, darunter zwei Kleinkinder und vier Besatzungsmitglieder, sagte der Sprecher der Fluglinie Yeti Airlines, Sudarshan Bartaula.

Unter den Passagieren waren laut der Nachrichtenagentur Reuters fünf Menschen mit indischer Staatsbürgerschaft, vier mit russischer und zwei mit südkoreanischer. Außerdem jeweils eine Person der folgenden Nationalitäten: Irland, Australien, Frankreich, Argentinien.

Rettungsarbeiten laufen

"Die Rettungsarbeiten laufen", sagte Jagannath Niroula, Sprecher der nepalesischen Zivilluftfahrtbehörde. "Dreißig Leichen wurden geborgen und in ein Krankenhaus gebracht", sagte Niroula gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Weitere 14 Leichen liegen noch an der Absturzstelle, und die Behörden bringen einen Kran, um sie zu bergen."

Der staatliche Fernsehsender berichtete ebenfalls, einige Leichen seien geborgen worden. In Videoaufnahmen war dicker, schwarzer Rauch über der Absturzstelle zu sehen. Rettungskräfte waren vor Ort, Menschentrauben sahen ihren Arbeiten zu.

Rund 300 Polizisten und zusätzlich Armeeangehörige seien für Rettungsarbeiten vor Ort, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Der Flieger der örtlichen Yeti Airlines verunglückte demnach Sonntagfrüh auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Kathmandu nach Pokhara kurz vor der Landung.

Gremium zur Untersuchung der Absturzursache

Die Regierung hat ein Gremium zur Untersuchung der Absturzursache eingesetzt, das innerhalb von 45 Tagen einen Bericht vorlegen soll, wie Finanzminister Bishnu Paudel gegenüber Reportern erklärte.

Pokhara liegt etwa 200 Kilometer nordwestlich von Kathmandu und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, darunter die Annapurna-Runde. Das Annapurna-Massiv ist eine beliebte Wanderregion in dem Land.

Flugunfälle sind im Hochgebirgsland Nepal mit den acht höchsten Gipfeln der Welt wegen plötzlicher Wetterwechsel und dann gefährlicher Flugbedingungen im Vergleich zu anderen Ländern keine Seltenheit. Im vergangenen Jahr starben bei einem Absturz auf der Flugroute Pokhara-Jomsom 22 Menschen. (APA, Reuters, red, 15.1.2023)