Über das Thema "Wintersport im Schwitzkasten – Abschied von der Ski-Nation?" wurde bei Claudia Reiterer diskutiert.

Screenshot: tvthek.orf.at

"Schifoan war des Leiwandste" – gleich dreimal zitiert Moderatorin Claudia Reiterer die aktuelle Ausgabe des "Profil" zur Frage, ob die Zeit der Skination Österreich zu Ende sei. Mit dem VP-Tourismussprecher und Obmann der Seilbahnwirtschaft, Franz Hörl, im Studio ist Emotionalität zu erwarten. Die ist auch da, nur anders, wenn etwa Doppel-Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister sagt, ihr blute das Herz angesichts des Schneemangels, der Bilder mit weißen Schneebändern auf Wiesen, die früher monatelang tief schneebedeckt gewesen seien. Ähnlich geht es auch dem oberösterreichischen Grünen-Landesrat Stefan Kaineder. Er berichtet von seinen Kindheitserinnerungen.

Hörl selbst ist milde. Meint zwar, dass Schnee aus der Maschine zum Gletscherschutz beitrage, rudert allerdings bei der Forderung nach Werbeverboten für Billigflüge zurück. Der "medial respektlose" Umgang mit dem Thema habe ihn zu dieser Aussage getrieben, erklärt er sich. Hörl: "Das weiße Band wird als Untergang dargestellt."

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Warum trotz valider Prognosen, wonach Schnee unterhalb von 1.700 Metern rar bleiben wird, Skigebiete unterhalb von 1.000 Metern ausgebaut, gefördert und neu gebaut werden? Da fehlen die Antworten. Dorfmeister gibt einen Hinweis, indem sie fordert, dass Skifahren für alle Kinder in Österreich gratis sein solle – es gehe um die Fortführung der Tradition. Snowfarming bringt sie dafür als Idee ein.

Greenpeace-Sprecherin Lisa Panhuber mahnt das Ende "klimaschädlicher Förderungen" in Milliardenhöhe ein und warnt davor, sich beim Umweltschutz allein auf Technologie zu verlassen. Ihre Sitznachbarin Anna Burton – Tourismusexpertin im Wifo – liefert Daten. Schlusswort Claudia Reiterer: "Irgendetwas muss sich ändern." (Karin Bauer, 16.1.2023)