Audrey Azoulay, Generaldirektorin der Unesco.

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Paris – 86 Journalistinnen und Journalisten sind nach Angaben der UN-Kulturorganisation Unesco im vergangenen Jahr weltweit getötet worden. 2021 seien es noch 55 gewesen. Nach mehreren aufeinanderfolgenden Jahren des Rückgangs sei der starke Anstieg alarmierend, sagte die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay, am Montag in Paris.

"Die Behörden müssen ihre Anstrengungen verdoppeln, um diesen Verbrechen ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass die Täter verurteilt werden, denn Gleichgültigkeit ist ein wichtiger Faktor in diesem Klima der Gewalt", hieß es weiter.

Die Zahl der getöteten Medienschaffenden sei von 2018 bis 2021 eigentlich gesunken und nun wieder deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte der Morde geschahen demnach in Lateinamerika und der Karibik. Die meisten Medienschaffenden wurden in Mexiko getötet, gefolgt von der Ukraine und Haiti. Die Hälfte der Journalistinnen und Journalisten sei nicht bei der Ausübung ihres Berufs umgebracht worden, sondern etwa auf Reisen oder in ihrem eigenen Zuhause, teilte die Unesco mit. Das zeige, dass es keinen sicheren Ort für Journalisten gebe, auch nicht in ihrer Freizeit. (APA, dpa, 16.1.2023)