Die humanitäre Lage bleibt extrem angespannt in Afghanistan. Besonders Frauen leiden unter der Unterdrückung.

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Kabul – Rund drei Wochen nach dem Beschäftigungsverbot für afghanische Frauen nimmt die Hilfsorganisation Save the Children ihre Aktivitäten in Afghanistan wieder auf. "Die Kinderrechtsorganisation wird dort wieder aktiv, wo verlässliche Zusagen für eine vollständige und sichere Rückkehr ihrer Mitarbeiterinnen gegeben wurden", teilte die Organisation am Montag mit.

Einzelne Projekte aufgenommen

Save the Children und andere Einrichtungen hatten die Arbeit in Afghanistan ausgesetzt, nachdem die militant-islamistischen Taliban afghanischen Frauen die Arbeit bei Hilfsorganisationen verboten hatten.

Nun können Frauen in einige wenige Bereiche zurückkehren: "Während die meisten unserer Programme weiter ruhen, nehmen wir in einzelnen Projekten der Bereiche Gesundheit, Ernährung und Bildung wieder die Arbeit auf", sagte Save-the-Children-Einsatzleiter David Wright. Auch die Organisation World Vision teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, die Arbeit im Bereich Gesundheit und Ernährung wiederaufgenommen zu haben. In den Sektoren, die Frauen weiterhin versperrt blieben, gebe es jedoch nach wie vor keine Aktivitäten.

Starke Unterdrückung

Das Beschäftigungsverbot für Frauen schränkt Hilfsorganisationen in ihrer Arbeit stark ein. Denn gerade in Afghanistan verfügen oft nur Frauen über Zugang zu Mädchen und anderen Frauen. Afghanistan leidet wegen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der Sanktionen gegen die Taliban ohnehin unter eine humanitären Katastrophe.

Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, sagte, die Welthungerhilfe habe ihre Tätigkeiten vorübergehend eingestellt. Für die Mitarbeiterinnen habe das Verbot ebenfalls fatale Auswirkungen. "Bei vielen von ihnen hängt die wirtschaftliche Situation von ganzen Familien an der Berufstätigkeit." (APA, 16.1.2023)