Florian Scheuba, Eva Dichand, Moderator Werner Sejka und Matthias Winkler in "Wild umstritten" auf Puls 24

Foto: Screenshot, Puls 24

Diskussionsformate im Fernsehen leben auch von der Inszenierung – von der Studioeinrichtung bis hin zur Platzierung der Gäste. Im Fall des neuen, montags bis freitags zur Primetime um 20.15 Uhr stattfindenden Puls-24-Talks "Wild umstritten" sitzen Moderator Werner Sejka und die Diskutierenden eng nebeneinander, je zwei Personen an einem der beiden winkelig zueinander geschobenen Tische.

Das schafft eine Nähe, die sich direkt auf die Gesprächsführung auswirkt. Rasch und recht spontan gehen die als "starke Gäste mit umstrittenen Meinungen" vorgestellten Eingeladenen – am Dienstag Heute-Herausgeberin Eva Dichand, Kabarettist Florian Scheuba und Sacher-Direktor Matthias Winkler – aufeinander ein. Anchorman Sejka – man kennt ihn auch vom Frühstücksfernsehen "Café Puls" – kommt keine 30 Sekunden zum Verschnaufen.

Diskutiert werden pro Sendung drei aktuelle Themen, am Dienstag zu Beginn etwa die in Niederösterreich dräuende Wahl. Zu der laut einer live präsentierten Umfrage eher deprimierenden Aussicht, dass die ÖVP ihre Absolute verlieren, dies aber nur der FPÖ zugutekommen werde, fiel den Gästen wenig Überraschendes ein. Mit ihren Strengeparolen zu Asyl hätten die Schwarzen den Blauen das Terrain geebnet, sagte Scheuba. Ausländer seien "das einzige Thema" der FPÖ, ergänzte Dichand. Die FPÖ spreche die Sorgen und Ängste der Menschen an, setzte Winkler fort.

Dann wurde der wahlkämpfende Kickl eingeblendet. "Eine Mikl ist kein Kickl", skandierte er. "Der Mikl-Kickl-Sager hat ja theoretisch etwas", nahm Sejka den Faden wieder auf. "Ja, Peinlichkeit. Als Pointe ist das erbärmlich", entgegnete Scheuba. Recht amüsant. (Irene Brickner, 18.1.2023)