Doch keine Fans von DJ Ötzi: Meghan und Harry.

Foto: Reuters/Andrew Kelly

Wien – Dass es der Autobiografie "Spare" von Prinz Harry nicht an Enthüllungen mangelt, ist hinlänglich bekannt. Dass nicht alles, was seit der Veröffentlichung im Namen des abtrünnigen Royals im Netz die Runde macht, auch den Tatsachen entspricht, dafür gibt es jetzt in Österreich ein besonders kurioses Beispiel: "Harry verrät: 'DJ Ötzi gibt uns Kraft, weiterzumachen'", lautete etwa ein Titel auf heute.at. Auch Oe24.at, Salzburg 24, Ö3 und die "Tiroler Tageszeitung" trugen die Nachricht weiter, dass Prinz Harry in seinem Buch von DJ Ötzi schwärme und ihm der "Burger Dance" durch schwere Zeiten geholfen habe.

Wie die Website Mimikama akribisch in einem Faktencheck nachweist, findet sich von DJ Ötzi und seinem Song in "Spare" keine Spur. Stattdessen hat sich indessen das Spaßprojekt Galerie Arschgeweih auf Instagram als Urheber eines ursprünglich am 10. Jänner geposteten Memes geoutet, unter dem sich ein fiktives Zitat aus dem Buch findet. So heißt es etwa: "Mein Bruder war so grausam zu uns, wir fühlten uns hoffnungslos. Aber der Burger Dance gab uns die Kraft, weiterzumachen und nicht aufzugeben."

In einem aktuellen Post zeigt man sich seitens der "Galerie Arschgeweih" über die Auswirkungen der Spaßmeldung überrascht: "Haben wir versehentlich die österreichische Medienlandschaft geprankt???" Man habe ein Meme mit Prinz Harry als DJ-Ötzi-Ultra gepostet. Diese Infos sei aber "frei erfunden" gewesen. Prinz Harry habe auch nicht wirklich den "Burger Dance" gehört. Dazu gibt es eindrucksvolle Collage von Medien, die die Satiremeldung als Wahrheit übernommen haben, und "viel Liebe für die gestressten Redaktionsmäuse, die Fakt und Fiktion nicht mehr unterscheiden konnten".

Wie die Plattform Mimikama vorführt, handelt es sich bei der vermeintlichen DJ-Ötzi-Begeisterung derzeit keineswegs um die einzige Falschmeldung, die verheißungsvoll mit "Prinz Harry enthüllt" eingeleitet fröhlich die Runde macht. Erhöhte Vorsicht ist also bei Behauptungen im Namen des Prinzen höchst geboten. (red, 18.1.2023)