Anfang Februar legt Jacinda Ardern ihr Amt als Neuseelands Premierministerin zurück.

Foto: AP / Rick Rycroft

Wellington – Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern ist nach eigenen Worten erleichtert über ihre Entscheidung, schon in den nächsten Wochen von ihrem Amt zurückzutreten. "Ich habe zum ersten Mal seit langem gut geschlafen letzte Nacht", sagte die 42-Jährige am Freitag auf dem Napier Airport. Am Donnerstag hatte die Labour-Politikerin unter Tränen bekanntgegeben, spätestens am 7. Februar zurückzutreten.

"Nicht mehr genug im Tank"

"Natürlich gehe ich aber noch durch eine Reihe von Emotionen. Ich bin traurig, aber fühle mich auch erleichtert", sagte Ardern. Vor allem die vielen Dankesbotschaften, die sie seither erhalten habe, hätten sie sehr bewegt.

Ardern hatte am Donnerstag erklärt, dass ihr die Kraft fehle, als Ministerpräsidentin weiterzumachen. "Ich weiß, was man für diesen Job braucht, und ich weiß, dass ich nicht mehr genug im Tank habe. So einfach ist das." Ardern, die 2017 Regierungschefin geworden und bei der Parlamentswahl 2020 in ihrem Amt bestätigt worden war, musste in den vergangenen Jahren gleich mehrere schwere Krisen meistern.

Attentate, Vulkanausbruch, Pandemie

Besonders ihr Umgang mit dem Attentat von Christchurch, bei dem ein Rechtsextremist 2019 in zwei Moscheen 51 Muslime erschoss, brachte ihr auch im Ausland viel Anerkennung. Im Dezember 2019 starben bei einem Vulkanausbruch auf der Insel White Island mehr als 20 Menschen, wenige Monate später schlug Corona zu.

Ardern war 2018 Mutter geworden und will sich künftig mehr ihrer Familie widmen. Schon am Sonntag soll ein neuer Vorsitzender der Labour-Partei gewählt werden. Als möglicher Nachfolger wird Chris Hipkins gehandelt, der während der Corona-Krise der Minister zur Eindämmung der Pandemie war. Am 14. Oktober findet die nächste Parlamentswahl statt. (APA, 20.1.2023)