Puls-4-Senderchef Thomas Gruber (links) und ProSiebenSat1Puls4-Chef Markus Breitenecker.

Foto: Moni Fellner

Wien – Der neue Puls-4-Senderchef Thomas Gruber kündigt weniger teure Shows und dafür mehr österreichische Factual-Reality-Formate, True Crime und Comedy im Programm des Privatsenders an. In Interviews mit dem "Kurier" und der "Kleinen Zeitung" begründete er diesen Schritt damit, dass Shows viel Budget wegnehmen, der Output an Sendeminuten aber relativ gering sei. Das so eingesparte Geld solle direkt ins Programm fließen, wobei der Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe künftig einen stärkeren Fokus auf Geschichten aus Österreich richten werde.

"Das Leben in Österreich bietet so viele Facetten, was aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden kann. Wenn bei ATV die Antihelden und Underdogs im Vordergrund stehen, dann ist jetzt der Ansatz bei Puls 4, dass hier die Protagonisten das Leben aktiv und eher positiv angehen und so ihre Probleme und Herausforderungen, die es da auch gibt, meistern", sagte Gruber, der auch als ATV-Programmgeschäftsführer tätig ist. Auf das Format "2 Minuten 2 Millionen" werde man aber nicht verzichten, dieses nur "dichter" gestalten. Um die Marktanteile von Puls 4 auszuweiten, möchte er speziell in der Primetime investieren.

Seit Jahresanfang sind mit der Fusion von ATV und der P7S1P4-Gruppe einhergegangene Auflagen ausgelaufen, die etwa die Eigenständigkeit der Infobereiche vorsahen. "Auch hier werden Stärken zusammengeführt und Synergien gehoben", so Gruber. Einen Verlust an Medienvielfalt fürchtet er nicht. Man werde nun im Themenspektrum "viel breiter". (APA, 22.1.2023)