Ermittler bei der Untersuchung des Verstecks von Mafia-Boss Matteo Messina Denaro in Campobello di Mazara.

Foto: IMAGO / Independent Photo Agency Int. / Alberto Lo Bianco

Rom – Die sizilianische Mafia generiert laut Experten einen Umsatz von jährlich 40 Milliarden Euro. Damit erwirtschafte sie zwei Prozent des italienischen Bruttoinlandsprodukts und wesentlich mehr als Großkonzerne wie etwa die nationalen Energieunternehmen Enel und Eni, so eine Studie des Forschungszentrums des Handwerkerverbands CGIA.

Die wichtigsten Zweige seien nach wie vor der Drogenhandel sowie Erpressung, Wucher und Schutzgelder. Auch mit Prostitution und Waffenhandel verdient die Mafia italienweit.

Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit

Am gefährlichsten sei das zunehmende Vordringen der Mafia in das normale Wirtschaftsleben. Nur wenige Provinzen Süditaliens seien gegenüber der Präsenz mafiöser Strukturen immun. Die Schattenwirtschaft in Italien wurde auf insgesamt 157 Milliarden Euro beziffert, 62,4 Milliarden davon seien auf Schwarzarbeit zurückzuführen, ergab die Studie.

Der italienische Staat hat vergangene Woche einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen das organisierte Verbrechen erzielt. So wurde die Nummer eins der sizilianischen Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, in Palermo festgenommen. Der Boss war seit 30 Jahren auf der Flucht. (APA, 23.1.2023)