Anton Zeilinger ist nicht nur ein herausragender Forscher, sondern auch ein begnadeter Erklärer von Wissenschaft und Autor zweier Bestseller, in denen er Menschen ohne Bezug zu Physik in seine Welt entführt. Wer den charismatischen Wissenschafter live erleben möchte, hat am kommenden Mittwoch Gelegenheit dazu. Am 25. Jänner um 18 Uhr wiederholt er seinen Nobelpreis-Vortrag in Wien. In einer öffentlichen Veranstaltung im Audimax der Universität Wien wird er das Publikum – wie schon in Stockholm – mit auf eine Reise durch die "wunderbare Welt der Quanten" nehmen. Aufgrund des großen Interesses wird der Vortrag auch in den BIG-Hörsaal im Hauptgebäude übertragen, online live gestreamt und auch zur Nachschau zur Verfügung stehen.

Anton Zeilinger bei einem Vortrag in Stockholm anlässlich der Nobelpreisverleihung.
Foto: APA/EVA MANHART

Zeilinger erhielt im Vorjahr gemeinsam mit dem Franzosen Alain Aspect und seinem US-Kollegen John Clauser den Physiknobelpreis. Sie wurden "für Experimente mit verschränkten Photonen, den Nachweis der Verletzung der Bellschen Ungleichungen und wegweisende Quanteninformationswissenschaft" auszeichnet.

Traditioneller Vortrag

Es ist üblich, dass die Träger und Trägerinnen des Nobelpreises in den Tagen vor der Verleihung, die traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, einen öffentlichen Vortrag in der schwedischen Hauptstadt halten. Aspect, Clauser und Zeilinger taten das am 8. Dezember im gut besuchten großen Auditorium der Universität Stockholm. Dabei begeisterte der 77-jährige emeritierte Professor an der Universität Wien, der auch am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) tätig ist, mit seinen Ein- und Rückblicken in seine Arbeit.

Der Nobelpreis war die Krönung von Zeilingers Forscherkarriere. Zeilingers Rolle als Wissenschaftserklärer bekommt dadurch noch größere Bedeutung.
Foto: IMAGO/TT

Zeilinger ist vor allem für seine Experimente bekannt, in denen er Teilchen analog zum aus der Science-Fiction bekannten Konzept des Beamens über eine konventionelle Datenleitung über große Distanzen teleportierte. Die Technologie soll bei Quantencomputern und absolut sicheren Verschlüsselungsverfahren Anwendung finden. (red, APA, 23.1.2023)