In der Landesholding Burgenland entstehen durch eine Strukturänderung zwei neue Abteilungen.

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Eisenstadt – Die landeseigene PR-Agentur Kommunikation Burgenland GmbH, bisher eine 100 Prozent-Tochter der Landesholding Burgenland, wird nun in diese integriert. In der Landesholding entstehen dadurch zwei neue Abteilungen: "Grafik und Marke" sowie "Kommunikation und Medien", hieß es aus dem Unternehmen zur APA und in einem Bericht der "Kronen Zeitung" am Montag. Die "Verschmelzung" mit der bisherigen Muttergesellschaft erfolgt im ersten Quartal. Kritik übten ÖVP und FPÖ.

Ziel der Strukturänderung sei die Kostenoptimierung und die Effizienzsteigerung. Die Kommunikation Burgenland ist dann keine GmbH mehr, dafür entstehen die zwei neuen Abteilungen, denen der bisherige Geschäftsführer Robert Hierhold (Grafik und Marke) und Wolfgang Zwander (Kommunikation und Medien) – früher Sprecher des damaligen Kanzlers Christian Kern – vorstehen. Konzernpressesprecher ist Leo Szemeliker, ebenfalls ehemaliger Sprecher im Bundeskanzleramt unter Werner Faymann (beide SPÖ).

Kostenvorteile

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunikation Burgenland werden mit ihren Aufgaben und Dienstleistungen in die Holding übernommen. Deren Geschäftsführer Hans Peter Rucker erklärte: "Wir arbeiten ständig daran, das Leistungsangebot der Landesholding Burgenland für ihre Tochtergesellschaften – und damit für alle Burgenländerinnen und Burgenländer – zu verbessern und weiter zu entwickeln." Die Kostenvorteile sollen an die Tochtergesellschaften weitergegeben werden.

Kritik an dem Vorhaben setzte es allerdings von der ÖVP, den Freiheitlichen und den Grünen. "Das Unternehmen hat nicht nur keine Einsparungen gebracht, sondern sogar eklatante Mehrkosten verursacht", meinte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas in einer Aussendung. Der Zuschuss der Steuerzahler für die Kommunikation Burgenland belaufe sich in diesem Jahr auf 800.000 Euro. Er kritisierte außerdem, dass die PR-Agentur durch die Umstrukturierung "noch intransparenter und an parlamentarischen Kontrollmöglichkeiten vorbei" arbeite. Dies monierte auch FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig: "In Wirklichkeit wird es vorrangig darum gehen, den hunderttausende Euro schweren Zuschussbedarf der Kommunikation Burgenland, der bislang im Landesbudget ersichtlich war, zu verschleiern, indem man ihre Leistungen im Rechnungskreis der Landesholding versteckt." Grünen-Klubobfrau Regina Petrik meinte: "Zuerst erklärt uns die SPÖ, durch die Gründung der Kommunikationsagentur wird alles billiger und effizienter und jetzt erklärt sie uns, dass durch die Auflösung derselben Agentur alles billiger und effizienter wird. Das ist schon eine grandiose Kommunikationsleistung."

Kritik zurückgewiesen

Die Holding wies diese Vorwürfe zurück. Sprecher Szemeliker betonte gegenüber der APA, dass seit Bestehen der Kommunikation Burgenland "kein Cent Gesellschafterzuschuss" geflossen sei und auch in Zukunft keiner benötigt werde. Allem, das verrechnet wurde, stünden projektbezogen eins zu eins Leistungen wie etwa das Magazin oder Pressearbeit gegenüber. Die SPÖ Burgenland wiederum sprach von "parteipolitischen Ablenkungsversuchen" von ÖVP und FPÖ: "Während sich die Bundesregierung die teuerste Kommunikationsabteilung aller Zeiten leistet, um ihr Versagen in der Pandemie, in der Teuerungswelle und bei der Migration schönzureden, setzt das Burgenland auf Verschlankung und Effizienz", erklärte Landesgeschäftsführer Roland Fürst. (APA, 23.1.2023)