Helli und Sepp Forcher vor ihrem "Lebensberg", dem Großglockner. Auf der Oberwalderhütte – einer Schutzhütte in der Glocknergruppe – hatte sich das Paar kennengelernt.

Foto: Heribert Senegacnik

Er gehörte zweifelsfrei zu den bekanntesten Radio- und Fernsehmoderatoren der vergangenen Jahrzehnte: Sepp Forcher moderierte von 1986 bis 2020 exakt 200-mal die ORF-Volksmusiksendung Klingendes Österreich. Forcher verstarb im Dezember 2021 im 92. Lebensjahr, nur wenige Tage nach dem Tod seiner Frau Helene. Das Paar war 65 Jahre lang verheiratet.

Nun soll der TV-Legende eine eigene kleine Ausstellung gewidmet werden: Ein möglicher Ort für das "Forcher-Museum" sei im Besucherzentrum der Franz-Josefs-Höhe an der Glocknerstraße, sagt der Generaldirektor der Großglockner Hochalpenstraßen AG, Johannes Hörl, im STANDARD-Gespräch.

Forcher habe von seiner Zeit als Sprecher der Träger und Bergführer vor 70 Jahren bis zu seinen Tagen als TV-Star immer eine enge Verbindung zum Glockner und zur Hochalpenstraße gehabt, erzählt Hörl. Die Hochalpenstraßen AG sei auch im Besitz wichtiger Exponate für so eine Ausstellung. Als Beispiel nennt Hörl Forchers "Buglkraxn", die er als Träger verwendet habe. Zusätzlich sollen Exponate des Skimuseums Werfenweng (Pongau) einbezogen werden. Man werde auch bei einer Auktion des Salzburger Dorotheums mitsteigern, um weitere Dinge aus dem Nachlass zu sichern.

Strickweste und Filzhut

Das Dorotheum versteigert am 7. Februar Erinnerungsstücke von Forcher. Neben Teilen seiner Bergausrüstung sind auch Bekleidungsstücke wie die aus dem Fernsehen bekannte Strickweste oder Forchers Filzhut darunter. Ursprünglich sollten auch zahlreiche Kalender und Briefwechsel mit zum Teil noch lebenden Personen aus Politik und Kultur unter den Hammer kommen. Diese seien aber aus Rücksicht auf die Betroffenen und im Einvernehmen mit dem Dorotheum beziehungsweise dem Erben von der Verkaufsliste heruntergenommen worden, berichtet Hörl.

Wann die Ausstellung eröffnet wird, kann Hörl derzeit nicht sagen. Ideen gebe es schon seit längerem, nun arbeite die Glocknerstraßen AG an einem Konzept und könnte möglicherweise schon heuer, spätestens 2024 fertig sein.

Ein Steig am Untersberg

Die geplante Ausstellung an der Glocknerstraße ist nicht die erste Ehrung, die Forcher postum erfährt. Im Herbst 2022 wurde der Schlussanstieg vom Zeppezauerhaus (1663 m) auf der Salzburger Seite des Untersbergs zum Salzburger Hochthron (1850 m) vom Alpenverein in "Sepp-Forcher-Steig" umbenannt.

Das Zeppezauerhaus auf der Salzburger Seite des Untersbergs wurde von Helli und Sepp Forcher von 1959 bis 1967 bewirtschaftet.
Foto: Thomas Neuhold

Forcher bewirtschaftete von 1959 bis 1967 gemeinsam mit seiner – in Salzburg ausschließlich als "Helli" bekannten – Gattin Helene diese Schutzhütte der Salzburger Sektion des Alpenvereins. Helli Forcher wurde bei der Namensgebung des Steiges nicht berücksichtigt. (Thomas Neuhold, 25.1.2023)