Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) konnte Sonntag das Spital verlassen, nachdem er dort zehn Tage mit einer Kopfverletzung zugebracht hatte. Diese zog er sich bei einem spätabendlichen Sturz mit dem E-Scooter zu.

E-Scooter sind nicht ungefährlich.
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An sich lobenswert: Brunner wollte nach Abendveranstaltungen den Dienstchauffeur nicht so lange warten lassen und nahm den Scooter. Was ein weiteres Mal zeigt: Die Dinger sind nicht ungefährlich. Es gibt laufend Verletzte und Schwerverletzte. Kein Wunder: Die Scooter sind instabil, aber vergleichsweise schnell (und können aufgetunt werden). Darüber hinaus betrachten ziemlich viele Fahrer und Fahrerinnen geltende Regeln – kein Fahren auf dem Gehsteig, nicht zu zweit fahren, nicht alkoholisiert fahren – eher als Empfehlung. "Wir haben Geschwindigkeiten von bis zu 102 km/h gemessen", hieß es bei einem Hintergrundgespräch der Wiener Polizei. Die hätte gern eine Helmpflicht – mal sehen, was daraus wird. Über die Gewohnheit sehr vieler Scooter-Fahrer, die Dinger schön sperrig auf dem Gehsteig abzustellen, reden wir hier nicht.

Der eigentliche Punkt ist, dass dieses Verkehrsmittel die Selbstkontrolle, die Fahrkünste und das Wissen um zivilisiertes Verhalten im Straßenverkehr zahlreicher Benutzer überfordert. Dass dabei nicht unerhebliche Verletzungen entstehen können, hat der Fall des Finanzministers gezeigt. Das Scooter-Wesen verträgt wohl etwas mehr Selbsteinschätzung – und Regulierung. (Hans Rauscher, 23.1.2023)