Digitale Tools sollen den Wintersport sicherer gemacht haben.

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Digitale Werkzeuge, wie etwa die App "Lawine Tirol", haben laut Experten offenbar dazu beigetragen, die Tiroler Bergunfälle im Winter über die Jahre relativ konstant zu halten – und das obwohl stetig mehr Menschen dort unterwegs sind. Die App hätte jedenfalls "das Bewusstsein für Berggefahren" erhöht, sagte der Leiter der Lawinenkommissionen Tirol, Harald Riedl, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Vor allem die "zahlreichen Wintersportler" nutzten die App mittlerweile "sehr gezielt und genau", so Riedl. Diese planen damit beispielsweise Touren oder informieren sich umfassend über regionale Gefahrenstufen und Wetterprognosen, erklärte er. "Man merkt zudem, dass die Zugriffe auf die App dann steigen, wenn es in einem Zeitraum besonders viele Unfälle oder Tote gab", hielt Riedl fest.

Digitale Prävention

"Digitale Maßnahmen" wie "Lawine Tirol" trügen jedenfalls maßgeblich zur "Prävention" in Sachen Bergunfälle bei, strich die für Zivil- und Katastrophenschutz zuständige Landesrätin Astrid Mair (ÖVP) heraus. Es sei nämlich evident, dass sich die "Sicherheit am Berg erhöht", je mehr Menschen besagte App nutzten, so Mair. "Mit dieser kann man die Zahl der Menschen, die sich unvorbereitet in den Bergen bewegt, reduzieren."

Die App werde bereits jetzt von sehr vielen Menschen gut angenommen und genutzt, sagte Patrick Pixner, CEO des Innsbrucker Unternehmens "duftner.digital", das die App vor zehn Jahren ins Leben rief. "Im Moment haben wir rund 130.000 aktive Nutzer", nannte er konkrete Zahlen. Diese griffen eifrig auf die App zu: "Im letzten Jahr hatten wir etwa fünf Millionen Aufrufe, das erwarten wir auch in dieser Saison". Aufgrund einer durchschnittlichen Verweildauer von zweieinhalb Minuten sei auch belegbar, dass die App ihren Zweck absolut erfülle: "Die Menschen suchen und finden sichtlich die sie für sie relevanten Infos".

Aktuelle Informationen

Ebenjene Möglichkeiten hob auch Verena Illmer von der Tiroler Versicherung, die bei "Lawine Tirol" seit fünf Jahren als Partner mit an Bord ist, hervor: "Unsere Kunden schätzen es, dass sie damit immer mit aktuellen Informationen und vor allem auch guten Prognosen versorgt sind". Dank der App habe sich in dieser Hinsicht "viel getan" und man könne als Versicherung damit auch einen der zentralen Punkte forcieren: "Die Prävention". (APA, 24.1.2023)